Lebensretter helfen aus

Ehrenamtliche von der DLRG sichern Badebetrieb ab

bv Hitzacker. Ungewohntes Bild am Beckenrand von Hitz­ackers Freibad: Vier DLRG-Mitglieder sitzen auf der Bank und beobachten das muntere Geschehen im Edelstahl-Becken. An einem Sonntag Ende August sichert das Quartett die Aufsicht ab, wie Alexander Ottavio berichtet. „Ohne Wacht am Becken darf kein Badebetrieb stattfinden. Wir von der DLRG unterstützen die hauptamtliche Angestellte vom Wasserverband.“

Von Familie Scheffel sind Tochter Ayline, Mutter Alexandra und Vater Georg vor Ort. Wie der Vierte im Bunde, Alexander Ottavio, betont, hat der Wasserbeschaffungsverband, der die Freibäder in Dannenberg und Hitzacker betreibt, Personalprobleme. „Die wenigen Vollzeit-Angestellten können ja nicht 24/7 hier sein. Deshalb helfen wir aus. Auch, wenn mal einer krank wird. Wir verbringen viele Stunden im Bad, damit es erhalten bleibt.“ Es stand zur Debatte, die Öffnungszeiten in Hitzacker massiv zu kürzen oder ganz zuzumachen. Nun könne jede Schicht mit Rettungsschwimmern besetzt werden. Ottavio: „Unsere DLRG-Mitglieder helfen auch anderswo aus, etwa im Freibad Wietzendorf. Wir teilen nämlich die Befürchtung: Wenn ein Bad einmal zu ist, bleibt es zu.“ Deshalb helfen Ottavio und Co. an jedem Freitag von 17 bis 20 Uhr, an jedem Sonnabend und Sonntag von 10 bis 15 Uhr aus. „Wir bekommen jede Menge positives Feedback“, die Wertschätzung der Badegäste sei spürbar.

In Dannenberg stehen Philipp Recht und Rainer Trapp am Beckenrand des Freibades. Trapp ist in Doppelfunktion vor Ort: Zum einen ist er der Leiter der drei Bäder in Dannenberg und Hitzacker, und er ist DLRG-Trainer. Auch Philipp Recht ist ehrenamtlich bei der DLRG. Immer mittwochs trainiert er „seine“ Jugendlichen. Darüber hinaus leistet er jeden Sonnabend und Sonntag mindestens zwei Stunden Aufsicht am Beckenrand, vormittags ab 8 Uhr. Philipp Recht gebühre „höchste Anerkennung“, betont Trapp: „Er ist in der Schwimmausbildung für Kinder und Geflüchtete tätig. Nebenbei macht er zahllose Stunden Aufsicht. Das hat einen unschätzbaren Wert.“

Trapp ist davon überzeugt, dass ohne ehrenamtliche Hilfe Badezeiten wie in Dannenberg und Hitzacker nicht möglich wären. In Lüchow fänden schon für zwei Generationen von Kindern die Sommer ohne Freibad statt. „Unser Freibad hingegen ist ein Stück Lebensqualität. Kinder und Geflüchtete können hier schwimmen lernen.“

Einen Vorschlag für die Zukunft, wie man für alle regionalen Bäder Beckenrandaufsichten organisieren kann, macht Sven Fuhrmann aus Clenze: „Wir könnten einen Pool von Menschen bilden, die die Befähigung und Interesse haben, sich an der Aufsicht zu beteiligen. Man kann das auch stundenweise bezahlen, etwa Ferienjobber, und so versuchen, auch künftig normale Öffnungszeiten zu organisieren. Je mehr Leute in dem Pool sind, desto mehr können einspringen.“

Infos unter (05844) 9757484 oder fu-maennchen@web.de

Avatar-Foto

Redaktion Kiebitz 05841/127 422 vogt@ejz.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert