Masterplan mitgestalten

Bedarfsermittlung für das Baugebiet Nebenstedt-Ost

rs Dannenberg. Fest steht: Es wird kein 08/15-Baugebiet, und es wird – neben der Stadtsanierung – eines der zentralen Entwicklungsprojekte der Stadt Dannenberg: das Baugebiet Nebenstedt-Ost, das die gesamte Fläche östlich von Nebenstedt zwischen der Bundesstraße 191 und der Landesstraße 256 bis an den Friedhofsweg am Rand von Splietau einnehmen soll. Mindestens 130 Bauplätze sollen dort in drei Bauphasen entstehen. Beginnen werde das Projekt voraussichtlich im Bereich an der B 191. Erste öffentliche Beratungen zu dem Thema haben in den Gremien der Stadt bereits stattgefunden. Nun soll ein Masterplan entwickelt werden, der in Bezug auf Details und Inhalte aufzustellender Bebauungspläne auch die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner erfassen soll. Deshalb hat der Verwaltungsausschuss der Stadt beschlossen, zunächst über einen Fragebogen die Nachfrage für entsprechende Baugrundstücke und die Anforderungen daran online zu stellen, indem unter anderem erfragt wird, wie groß das Baugrundstück sein soll, wann der Erwerb stattfinden möge, welcher Haustyp bevorzugt wird und welche Anforderungen an das Wohngebiet gestellt werden – etwa hinsichtlich Carsharing, ÖPNV-Anbindung, Spielplätzen und Grünflächen. Und welche Maßnahmen zum Klimaschutz – Fotovoltaik/Solarthermie, Erdwärme, Nahwärme oder anderes – gewünscht werden. Denn „Fragen des Klimaschutzes haben bei der Konzeption des Baugebietes Nebenstedt-Ost eine besondere Bedeutung“, informiert Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Jürgen Meyer (parteilos). Es sei „ein spannendes Projekt“, bei dem „Kreativität gefordert“, der Einfluss späterer Bauherren an der Gestaltung gewünscht sei. Das sei zielgerichteter, quasi eine Win-win-Situation.

Dass es dringend Bedarf an Bauland im Raum Dannenberg gibt, das weiß Tanja Heuer vom Fachdienst 30 (Bau und Planung) der Samtgemeinde Elbtalaue genau. Bei ihr laufen regelmäßig Anfragen aus der Region, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet ein.

Diese stammten überwiegend von Menschen zwischen 25 und 50 Jahren, die teilweise mit der Familie oder dem Partner/der Partnerin bauen möchten. Es gebe aber auch Ältere, die sich räumlich verkleinern oder ebenerdig neu bauen möchten. Die günstigen Baulandpreise vor Ort, die kulturelle Vielfalt und die Natur nannten die Interessenten als maßgeblich, hätten aber auch stets nach der Breitbandversorgung gefragt. Und: Bauland gibt es in der Samtgemeinde nur wenig. Das letzte Baugebiet, das im Raum Dannenberg ausgewiesen wurde, war das benachbarte Nebenstedt-West – das ist Jahre her, die Plätze sind längst bebaut. Zwar gebe es im überaus gut gepflegten und online gestellten Baulandkataster noch einige Baulücken im Umfeld. Aber diese Lücken entsprechen oft den Kriterien der künftigen Bauherren nicht – etwa wegen der Lage oder der zulässigen Bebauung. Seit etwa zwei Jahren häufen sich derartige Anfragen bei Heuer, deutlich vor Ausbruch der Corona-Pandemie, die die Stadtflucht befeuert. Und noch mindestens „zwei Jahre wird hier gut gebaut“ , weiß die Fachfrau – Nebenstedt-Ost nicht eingerechnet.

Der erste Bauabschnitt könne „zeitnah realisiert werden“, so Meyer zu dem Projekt, das über enorme Dimensionen verfügt und bei dem neben der baulichen Gestaltung weitere Schwerpunkte auf den Themen Verkehr, Energie und Mobilität liegen.

Die zukünftigen Bewohner von Nebenstedt-Ost sollen gut angebunden und zeitangemessen versorgt werden. Daher sei man in Beratungen mit dem regionalen Energieversorger EVE, der – auch vor dem Hintergrund der Klimaziele 2050 – entsprechende Pakete schnüren soll. Über den Preis der Grundstücke könne zu diesem frühen

Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden, erläutert Meyer.

Zu gegebener Zeit werde ein Interessenbekundungsverfahren vorgenommen.

Die Adresse, auf der sich der Umfragebogen zum Neubaugebiet Nebenstedt-Ost befindet, lautet www.elbtalaue.de/bauland.

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Redaktion Kiebitz 05841/127 420 seide@ejz.de

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