Noch drei Tage Sommerliche Musiktage Hitzacker
tj Hitzacker. Weit voraus blickte Dr. Christian Strehk, der Vorsitzende des Trägervereins der Sommerlichen Musiktage Hitzacker (SMH), in seiner Eröffnungsrede: Er hoffe, dass das älteste deutsche Kammermusikfestival nicht nur im kommenden Jahr seine 80. Ausgabe, sondern auch 2045 seine 100. Ausgabe erleben könne. Doch auch, wenn die 80. Sommerlichen nicht ganz so fern sind wie die 100.: Zunächst findet noch bis einschließlich Sonntag das Festival zum 79. statt und bietet den Gästen Gelegenheit, „versammelt um den Nukleus eines zentralen Bühnenovals zu erkennen, was die Klangwelt im Innersten zusammenhält“. Und das „abseits des konfektionierten Unterhaltungs- und Überwältigungsmainstreams“, wie der Musikjournalist aus Kiel formulierte, der sein Amt im Trägerverein in diesem Jahr aufgibt.
„Themen.Los“ – so lautet das diesjährige Motto des Festivals, eines der künstlerisch steilsten und stilvollsten Musikfestivals unter den über 500 in Deutschland. Die Beteiligten prägen das Programm mit ihren eigenen Ideen und Programmen. So auch die jungen Streichquartette, die SMH-Intendant Oliver Wille, der an der Musikhochschule Hannover Violine unterrichtet, eingeladen hat, mit der Musik zu zeigen, „was sagt ihr damit und wer seid ihr?“.
Von ihnen war die Woche geprägt, auch am heutigen Freitag und am morgigen Sonnabend, dem 3. August, sind noch einmal zwei zu erleben, das Leonkoro Quartett aus Berlin und das italienische Quartetto Indaco. Doch am zweiten Wochenende wandert der Fokus auf andere Instrumente, vor allem das Piano. Am 2. August spielen die Schwestern Danae und Kiveli Dörken ein Programm von Musik für Klavier zu vier Händen, in dem unter anderem Igor Strawinskys Ballettmusik „Sacre du printemps“ zu hören ist. Auch am 4. August steht ein Klavier auf der Bühne in der Saalmitte des Verdo, auf dem dann Paul Lewis die Sonaten G-Dur, c-Moll und A-Dur von Franz Schubert spielt.
Ein ungewöhnliches Erlebnis im Festivalprogramm ist die Installation „Imagined Garden“ in der Kunsthalle Oktogon, in der Klangskulpturen und Visuals die Aufmerksamkeit auf die Kommunikation von Pflanzen lenken wollen. Ungewöhnlich ist auch ein Konzertereignis am Sonnabend, welches in aller Frühe an der Elbe stattfindet: Dort spielen Intendant Oliver Wille und seine Violinistin-Kollegin Catherina Lendle das letzte Werk des italienischen Avantgardisten Luigi Nono. „Hay que caminar … sonando“ heißt es, übersetzt: „Wir müssen gehen … als Träumer“.
Und auch das Schlusskonzert am 4. August bringt eine bekannte Violinistin nach Hitzacker: Veronika Eberle. Sie lässt das Festival, begleitet von der Pianistin Connie Shih, unter anderem mit der A-Dur-Sonate von César Franck ausklingen.
Informationen gibt es auf der Festivalhomepage www.musik tage-hitzacker.de sowie im Festivalbüro im Veranstaltungszentrum Verdo, das täglich von 9 bis 13 Uhr sowie eine Stunde vor Beginn der Abendkonzerte besetzt ist, wo in beiden Fällen auch Tickets erworben werden können. Im Verdo liegt eine kostenlose Sonderbeilage der Elbe-Jeetzel-Zeitung mit Programmüberblick und weiteren Infos aus. Das SMH-Büro hat bis 14 Uhr geöffnet, die Telefonnummer lautet (0 58 62) 94 14 30.