Risiko, Symptome, Impfschutz

Herbst: Hochsaison für Pneumokokken

lk Regional. Die Temperaturen sinken – die Zahl der Atemwegsinfektionen steigt. Während sich die Vorsorgemaßnahmen meist auf eine Grippe- oder COVID-19-Infektion konzentrieren, gerät eine andere Atemwegserkrankung häufig aus dem Blickfeld: die Pneumokokken-Infektion. Dabei verursachen Pneumokokken die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen (Pneumonien). Weitere schwere Folgen können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) sein. Betroffen sind insbesondere Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Menschen mit Vorerkrankungen, die zum Beispiel das Immunsystem oder die Atemwege betreffen. Wer zu den Risikogruppen zählt, wie man sich vor einer Pneumokokken-Infektion schützen kann und wann der richtige Zeitpunkt für eine Impfung ist, dazu informieren Experten am Donnerstag, dem 10. Oktober, von 16 bis 19 Uhr gebührenfrei unter (0800) 5332211.

Anders als bei den Viruserkrankungen Grippe oder COVID-19 handelt es sich beim Erreger der Pneumokokken-Infektion um ein Bakterium – Streptococcus pneumoniae. Doch der Ansteckungsweg ist derselbe: Pneumokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Sprechen, Husten oder Niesen. Ab Herbst steigt das Infektionsrisiko sprunghaft an, unter anderem weil sich Menschen vermehrt in Innenräumen aufhalten, wo sie eher mit dem Erreger in Kontakt kommen können. Die Bakterien besiedeln den Nasenrachenraum und können Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege verursachen, zum Beispiel Entzündungen von Mittelohr, Nasennebenhöhlen oder eben auch der Lunge. Dabei ähneln die ersten Symptome meist denen einer Grippe: Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost, Husten. Es können aber im Verlauf auch weit schwerere Folgen auftreten – etwa Hirnhautentzündung. Bedrohlich sind Pneumokokken zudem, weil eine Besiedlung häufig keine Krankheitssymptome verursacht. Bakterien können dadurch unwissentlich verbreitet werden. Meist sind es Kinder, die unbemerkt Pneumokokken übertragen, etwa an die Großeltern.

Lesertelefon am 10. Oktober

Nach Angaben des Lungeninformationsdienstes des Helmholtz Zentrum München erkranken jährlich in etwa 600.000 Menschen an einer ambulant – also außerhalb eines Krankenhauses – erworbenen Lungenentzündung. Der größte Teil dieser Fälle geht auf eine Infektion mit Pneumokokken zurück. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Als bester Schutz vor den Folgen einer Pneumokokken-Infektion gilt eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Menschen ab 60 die Impfung gegen Pneumokokken als Standardimpfung.

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