Ängste abbauen: DRK mit Rettungswagen in Kita
bv Dannenberg. „Was macht ihr denn, wenn ihr die Sirene auf der Straße hört?“ fragt Matthias Lippe, ehrenamtlich beim DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg tätig. „Den Krankenwagen rufen!“, erwidert ein Vierjähriger begeistert. Alle lachen. „Ich meinte was anderes“, betont Kreisbereitschaftsleiter Lippe. „Zur Seite gehen!“ ruft ein Mädchen. „Genau!“ Darauf wollte Lippe hinaus. Mit seiner Kollegin Franziska Geisler, DRK-Bereitschaftsleiterin in Lüchow, ist er mit einem echten Rettungstransportwagen (RTW) in die Kita Elbtalschnecken nach Dannenberg gefahren. Zum Auftakt blitzt das Blaulicht und ertönt kurz das markante Martinshorn.
Die Ehrenamtler vom DRK wollen den Kindern mit ihrem Besuch die Möglichkeit geben, einen Rettungswagen ganz genau kennenzulernen und so die Angst zu verlieren, sollten sie den RTW tatsächlich selber eines Tages mal benötigen. „So niedrigschwellig wie möglich“ soll das Besuchsangebot sein, betont Lippe: „Wir wollen Berührungsängste abbauen. Die Kinder müssen lernen: Einen Rettungswagen darf man rufen, wenn Gefahr droht. Und bei Blaulicht an die Seite gehen.“ Greta darf sich schließlich auf die Trage legen, die erst ausgeladen wird und dann runtergefahren werden kann. Alles so rückenschonend wie möglich. Lachend lässt sie sich in den Rettungswagen schieben, bekommt dann aber doch Bedenken: „Ich will aber nicht mitfahren“, betont die Sechsjährige. „Natürlich nicht, wir lassen dich hier“, versichert Lippe. Der RTW, auch das lernen die Kinder, verfügt über eine umfangreichere medizinische Ausstattung als ein herkömmlicher Krankentransportwagen – etwa ein EKG-Gerät, einen Defibrillator und einen Notfallkoffer, der Medikamente zur Behandlung medizinischer Notfälle enthält. „Wir Ehrenamtlichen von den Bereitschaften sind ein Teil des DRK-Kreisverbandes zur Schadenabwehr im Katastrophenfall“, erläutert Lippe. „Aber wir übernehmen auch solche Dienste, wie, Kindern die Angst vor Rettungswagen zu nehmen. Bei bestimmten Szenarien fahren wir auch auf dem RTW mit: Wenn es nötig wird, den hauptamtlichen Rettungsdienst zu entlasten. Die Bevölkerung sieht diese Unterschiede nicht. Einige von uns sind Rettungsassistenten. Notfallsanitäter aber werden nur im Hauptamt ausgebildet.“
Die Kinder sollen heute vor allem eins mitnehmen, betont Lippe: „Es tut nicht weh, in den RTW einzusteigen, und die 112 darf man immer rufen, wenn man sonst nicht weiter weiß.“