bv Waddeweitz. Nach fast 60 Jahren Tradition findet am Sonntag, dem 20. Juli, das voraussichtlich letzte Sommerfest in Waddeweitz statt – am Dörfergemeinschaftshaus. Mit Gottesdienst, Kaffee und Kuchen, Musik der Wendland Popolskis, Hüpfburg und Schaumkanone soll es ein schöner Abschluss werden.
Seit nunmehr 40 Jahren feiert Manfred Martin aus Waddeweitz jedes Jahr das große Sommerfest in Waddeweitz mit. Seit 2016 hilft er selbst mit, das Fest, dessen Erlös für den guten Zweck gespendet wird, zu organisieren. Aber – irgendwann ist Schluss. „Der Reiz der früher so beliebten Veranstaltung ist offenbar nicht mehr so groß. Leider veranstalten wir in diesem Jahr wahrscheinlich zum letzten Mal unser großes Sommerfest. Und das auch nicht mehr ganz so groß wie früher“, berichtet der Waddeweitzer, der sich an die Feste gern zurückerinnert. Seit 2016 ist er selbst im Festkomitee dabei, aber sie konnten den Niedergang nicht wirklich aufhalten.
Dann kam auch noch eine mehrjährige coronabedingte Pause dazu – nun wird ein Schlussstrich gezogen. „Ich selbst gehe auch schon auf die 70 zu, da sind die Kräfte begrenzt. Aber vielleicht passiert ja ein Wunder und es findet sich doch noch jemand, der bereit ist, die nächsten Feste zu organisieren“, blickt Martin voraus.
Für dieses Jahr haben die Organisatoren beschlossen, nur noch am Sonntag, dem 20. Juli, ab 11 Uhr zu feiern.
Das Waddeweitzer Sommerfest war einst eines der größten Feste im Südkreis. Seit 58 Jahren wurde gefeiert, gelacht, getanzt, gespielt. Dabei blickt Organisator Manfred Martin selbst auf eine lange Sommerfest-Karriere zurück. „Ich erinnere mich gern an die ersten Feste unter den damaligen Bürgermeistern Helmut Niebuhr und Hermann Döscher“, erzählt er. Niebuhr war es auch, der das Fest vor fast sechs Jahrzehnten ins Leben rief – aus Idealismus und mit einem großen Herzen für behinderte Kinder, denen der Erlös des ursprünglich zweitägigen Festes regelmäßig zugutekam.
Doch die Zeiten ändern sich. Das Interesse ließ ebenfalls nach, und es kam Corona. „Seitdem ist es schwierig, wieder in Fahrt zu kommen“, berichtet Martin. Die Entscheidung, zum letzten Mal zu feiern, fiel schweren Herzens.
Und doch soll es ein schöner Abschied werden: Beginn ist um 11 Uhr mit einem Gottesdienst, gestaltet von Pastor Bernd Paul. Danach öffnet das Festzelt mit Frühschoppen, Kaffee und Kuchen. Manfred Schauder und seine Frau steuern wie gewohnt die deftige Nudelpfanne bei.
Die Wendland Popolskis sorgen für Musik, es gibt eine Hüpfburg, eine Schaumkanone und den beliebten Nagelbalken – aber keinen Flohmarkt mehr. Gegen 16 Uhr soll die Musik mit den Wendland Popolskis starten.
Aus den Erlösen der vergangenen Jahre konnte ein Klettergerüst für den Ort angeschafft werden – ein bleibendes Geschenk des Festes an die Kinder. Ob es weitergeht, ist ungewiss. Falls sich doch noch jemand findet, der das übernimmt, betont Manfred Martin: „Ich bin im Gemeinderat, man kann mich gern ansprechen.“
Für viele Waddeweitzer endet mit dem 59. Sommerfest ein liebgewonnenes Stück Dorfgeschichte. Aber vielleicht passiert ja ein Wunder.
Abschied vom Sommerfest Waddeweitz
Feier am 20. Juli
11 Uhr: Beginn mit Gottesdienst
Anschließend Festzelt mit Frühschoppen, Kaffee und Kuchen
Hüpfburg, Schaumkanone, Nagelbalken
Ab 16 Uhr: Livemusik unter anderem mit den Wendland Popolskis