Bundesweiter Hitzeaktionstag am 5. Juni: Tipps für heiße Sommertage
lk Regional. Der Sommer 2023 war der weltweit heißeste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen, Tendenz steigend. Wer nicht aufpasst, kann schnell einen Sonnenstich oder gar einen Hitzschlag erleiden. Die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt, was in diesen Fällen zu beachten und welches Verhalten zu vermeiden ist. Zur besseren Aufklärung findet am Mittwoch, dem 5. Juni, der bundesweite Hitzeaktionstag statt.
Ein Sonnenstich entsteht durch übermäßige Erwärmung der Schädeldecke durch intensive Sonnenstrahlen, was zu einer Reizung und Schwellung der Hirnhäute führen kann. Dies äußert sich durch Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Nackensteifigkeit oder Nackenschmerzen, einem roten Kopf und Desorientiertheit, wobei die Körpertemperatur normal bleibt.
Ein Hitzschlag hingegen ist gefährlich und kann lebensbedrohlich sein. Er entsteht durch Flüssigkeitsmangel, der die Schweißproduktion vermindert oder stoppt, was zu einem Wärmestau und einem schnellen Anstieg der Körpertemperatur auf über 39 Grad Celsius führt. Typische Symptome eines Hitzschlags sind eine erhöhte Körpertemperatur, zunächst rote Haut, später zunehmende Blässe und ein aschfahles Aussehen, Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen. Ein Hitzschlag tritt häufig bei warmer, feuchter Luft auf, wenn die überschüssige Wärme nicht durch kühlenden Schweiß abgeführt werden kann.
Die Behandlung eines Sonnenstichs erfordert zunächst, dass die betroffene Person aus der Sonne gebracht wird. Der Kopf sollte mit nassen Tüchern gekühlt werden, während die Körperwärme erhalten bleiben muss. Es ist wichtig, die Kleidung zu lockern, um die Durchblutung zu verbessern. Wenn die Person bei Bewusstsein ist, sollte sie Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee oder isotonischenGetränken zu sich nehmen. Alkohol ist dabei unbedingt zu vermeiden.
Bei einem Hitzschlag müssen Betroffene sofort aus der Hitze gebracht und ein Notarzt gerufen werden. Der ganze Körper muss langsam gekühlt und Atmung sowie Bewusstsein kontrolliert werden. Erste Hilfsmaßnahmen umfassen das Lockern der Kleidung, das Zufächeln von Luft und das langsame, kontrollierte Kühlen des Körpers mit feuchten Umschlägen. Ist die betroffene Person ansprechbar, sollte der Oberkörper höher gelagert werden. Eine bewusstlose Person ist bis zur Ankunft des Notarztes in der stabilen Seitenlage zu halten.
Für alle gilt: viel trinken und insbesondere in der Mittagszeit die direkte Sonneneinstrahlung meiden. Gerade Seniorinnen und Senioren vergessen häufig zu trinken, was gefährlich ist, da bei hohen Temperaturen die Gefahr von Stürzen, Austrocknung, Verwirrtheit und Kreislaufkollaps oder -stillstand besteht. In Zimmern helfen Jalousien und Vorhänge vor den Fenstern, um die Hitze draußen zu lassen. Ein feuchter Waschlappen oder Umschläge auf Stirn, Nacken, Unterarmen und Beinen sorgen für Kühlung. Ventilatoren im Zimmer oder Taschenventilatoren für das Gesicht können ebenfalls hilfreich sein. Es sollte immer ausreichend Wasser oder Saftschorle als Erinnerung griffbereit in Sichtweite stehen. Schwere körperliche Belastungen – etwa beim Sport – gilt es zu vermeiden.