Stark auch ohne Muckis

Grundschule: Programm für mehr Selbstbewusstsein

bv Dannenberg. „Stark auch ohne Muckis?“ Das geht! So lautet der Name eines Programms, mit dem das Selbstbewusstsein von Grundschülern gestärkt werden soll. Ein Training mit diesem Ziel erlebten vor Kurzem die ersten und zweiten Jahrgänge der Grundschule Dannenberg. „Das Training wurde von den zertifizierten Trainerinnen Nicole Johnson und Pamela Güttler durchgeführt“, berichtet Schulsozialarbeiterin Nicola Salzwedel-Scholz. Die beiden Lüneburgerinnen arbeiten angelehnt an das „Stark-auch-ohne-Muckis“-Konzept und sind seit Jahren damit in Lüneburger Grundschulen aktiv. Salzwedel-Scholz hat den Kontakt hergestellt und das Projekt in Dannenberg organisiert.

Die Ziele sind vielfältig. Vor allem gehe es darum, Strategien zu erlernen, um verschiedene Konflikte selbstständig zu lösen, das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Weitere Ziele sind die Entwicklung der Persönlichkeit, um in Alltagssituationen souveräner agieren zu können, sowie das Erkennen und Vermeiden von Gefahrensituationen. Das Ganze solle bestenfalls in ein selbstbewusstes Auftreten münden, in den Mut, sich zu wehren und „Nein“ zu sagen. Dazu werden auch Befreiungstechniken gelehrt.

Die Kinder würden durch das Training selbstsicherer in ihrer Kommunikation und ihrem Auftreten, betonen die Trainerinnen. Sowohl Eltern als auch Lehrerinnen und Lehrer könnten sicher sein, dass die Kinder lernen, auch mit schwierigen Situationen umzugehen. Dies wirke sich positiv auf den Alltag, vor allem aber auch auf den weiteren Lebensweg der Kinder aus.

Die Kinder lernten zudem, sich selbst besser wahrzunehmen und auf ihre Gefühle zu hören. Somit könnten sie selbst erkennen, was gut und gesund für sie sei. Durch das gestiegene Selbstbewusstsein könnten sie im Alltag mehr Abstand von negativen Situationen gewinnen.

Die Schülerinnen und Schüler erlernten zudem Strategien, um mit Konflikten anders umzugehen, was im Schulalltag sofort zu Stressminderung und besserem Miteinander führe. „Sie lernen, Grenzen zu setzen und die der anderen zu respektieren“, betont Nicole Johnson.

In praktischen Übungen wurde das Erlernte sofort umgesetzt, gefestigt und erlebt. „Dadurch ist dies in Stresssituationen künftig leichter abrufbar“, betont Pamela Güttler. Da die spielerisch aufgebauten Trainings gleichzeitig in die Tiefe gingen, erzielten sie eine nachhaltige Wirkung. „Die Klassenlehrerinnen wurden in das Training mit einbezogen. Die Kinder konnten sich in Rollenspielen ausprobieren. Sie haben gelernt, dass alle Gefühle erlaubt sind, aber nicht jede Handlung, die daraus resultiert, in Ordnung ist“, betont Salzwedel-Scholz. Zum Ende des Trainings gab es für jedes Kind eine Urkunde, die Eltern erhielten eine Broschüre.

Lehrerin Theresa Dreyer, gleichzeitig Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule, konnte als Sponsoren die VR Plus, die Sparkasse, das Diakonische Werk und die Rotarier ins Boot holen. Bezuschusst wurde das Vorhaben auch mit Mitteln der Jugendpflege des Landkreises.

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