lk Dannenberg. Im zwölften Teil unserer Gesundheitsserie aus der Elbe-Jeetzel-Klinik (EJK) geht es um Humane Papillomviren (HPV), diese zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Viren. Es gibt viele Virustypen. Infektionen können für die Entstehung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich sein, aber auch von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Minderjährige. Mit der Impfung gegen HPV kann bestimmten HPV-bedingten Erkrankungen vorgebeugt werden. Außerdem empfiehlt Marek Jan Loroch, Chefarzt der Gynäkologie an der Elbe-Jeetzel-Klinik, regelmäßig zur Krebsvorsorge zu gehen. Was aber, wenn ein Abstrich mal auffällig ist? Marek Jan Loroch beantwortet nachfolgend Fragen von Patientinnen mit auffälligem Abstrichbefund:
Wie gefährlich sind Vorstufen beim auffälligen Abstrichergebnis?
Loroch: Nur wenige Frauen, die eine chronische HPV-Infektion haben, entwickeln Krebsvorstufen und nach Jahren oder erst Jahrzehnten Krebs. Ein HPV-Nachweis beweist noch nicht eine vorliegende Krankheit, sondern ist ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Krebsvorstufen und Krebs.
Bedeutet ein auffälliger Vorsorgeabstrich, dass ich Krebs habe?
Ein positives HPV-Ergebnis ist noch kein Grund zur Beunruhigung. Es bedeutet lediglich, dass eine Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ vorliegt und nicht, dass Sie bereits an Gebärmutterhalskrebs oder einer Vorstufe erkrankt sind. Allerdings wurden Zellen nachgewiesen, die auf das Vorliegen von Krebsvorstufen hinweisen.
Muss ich Angst haben, dass diese Vorstufe bald zu Krebs wird?
Nein. Nur bei sehr wenigen Patientinnen entwickeln sich über einen langen Zeitraum hinweg tatsächlich Krebsvorstufen beziehunsgweise Krebs. Selbst unter ungünstigsten Bedingungen dauert es viele Jahre, bis aus einer leichten Vorstufe ein Krebs entstehen kann.
Warum muss ich dann überhaupt untersucht werden?
Ein Abstrichbefund ist keine Diagnose. Eine sichere Diagnose ist aber durch eine Lupenbetrachtung des Muttermunds (Kolposkopie) möglich. Dabei kann sehr zuverlässig erkannt werden, wo sich die Vorstufen genau befinden.
Warum und woher habe ausgerechnet ich einen auffälligen Befund?
Auffällige Abstrichbefunde sind in allen Altersgruppen häufig, besonders aber zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr. Mindestens jede sechste Frau, die regelmäßig an der Vorsorge teilnimmt, wird irgendwann einen auffälligen Abstrich aufweisen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Ursachen, zum Beispiel ganz normale Umbauprozesse am Muttermund und harmlose Störungen der Vaginalflora.
Wie können Krebsvorstufen denn behandelt werden?
Krebsvorstufen werden in drei Stufen eingeteilt: leichte, mittlere und schwere. Am häufigsten sind leichte, am seltensten schwere. Nur die schweren Vorstufen müssen behandelt werden. Ist eine Behandlung erforderlich, so stehen derzeit nur operative Verfahren zu Verfügung. Diese bestehen in der Ausschneidung des erkrankten Areals am Muttermund. Diese Eingriffe werden mikrochirurgisch, präzise, schonend und ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt (Laserchirurgie).