Tödliche Vergeltung

TdA zeigt „Mamma Medea“ in Salzwedel

lk Salzwedel. Das Ensemble des Theaters der Altmark (TdA) will das Publikum im Salzwedeler Kulturhaus am Mittwoch, dem 11. Oktober, mit der Aufführung des Schauspiels „Mamma Medea“ ins antike Griechenland entführen. Zum Inhalt: Wie Liebe und Leidenschaft in Rache umschlagen – die Geschichte der berühmtesten Kindsmörderin der Menschheit. Wie eine Naturgewalt überrollen sie die Gefühle. Die junge Königstochter Medea verliebt sich in den Abenteurer Jason aus dem fernen Griechenland. Er fordert das Recht auf das Goldene Vlies ein. Um ihm zu helfen, verrät Medea ihr Land, ihren Vater und ermordet ihren Bruder. Doch damit ist die spannende Geschichte noch lange nicht auserzählt.

Das Paar flieht gemeinsam. Jahre sind vergangen. Jason und Medea sind als Migranten in Korinth gestrandet. Ihre Ehe ist gescheitert: Zu verschieden sind ihre Vorstellungen von Glück. Er betrügt sie mit der Königstochter Kreusa. Die in Aussicht stehende Vermählung soll seine ambitionierten Träume von der großen Karriere vorantreiben. Medea steht seinen Plänen im Weg und soll abgeschoben werden. Auch die Söhne will er ihr nehmen. Medea, für die das fremde Land nie Heimat geworden ist, wehrt sich. Aus rasender Wut über die Demütigungen und die Zerstörung ihrer Lebensträume übt sie tödliche Vergeltung.

Autor Tom Lanoye behandelt mit seiner modernen Bearbeitung des antiken Medea-Stoffes die ewigen Themen der Menschheitsgeschichte: eigene und fremde Identität, die archaische Urgewalt der Gefühle und was geschieht, wenn der Leidenschaft nur der Tod gegenübersteht und die Liebe nicht mehr der Stoff ist, aus dem die Träume sind. Marode Wände und zerschlagene Säulen bilden ein imposantes Bühnenbild, geschaffen von Janos Mira und Sophia Mazzoni. Es bildet den Hintergrund für die antike Welt und das Zusammenbrechen des privaten Glücks. Hinzu kommen raffinierte Beleuchtungseffekte von Ronald Gehr.

Die Regie führt Dorotty Szalma, die mit dem Start der aktuellen Spielzeit die Intendanz des Theaters der Altmark übernommen hat. Bereits seit 2020 ist die gebürtige Ungarin, die aus einer Budapester Theaterfamilie stammt, Mitglied des Kultursenates des Freistaates Sachsen. Von 2013 bis 2021 war die studierte Theaterwissenschaftlerin die Schauspielintendantin des Gerhart-Hauptmann-Theaters in Görlitz-Zittau. Das Theater der Altmark ist ein Regiebetrieb der Hansestadt Stendal. Es wird vom Land Sachsen-Anhalt und den Landkreisen Stendal und Altmarkkreis Salzwedel gefördert.

Kulturhaus Salzwedel: Mamma Medea

Mittwoch, 11. Oktober, 19.30 Uhr, Kulturhaus Salzwedel, Karten gibt es bei der Tourist-Info Salzwedel, Neuperverstraße 29, Telefon (0 39 01) 42 24 38, oder im Internet unter www.kulturhaus-salzwedel.de.

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