Wildkräuter: Gute Eigenschaften trotz schlechtem Ruf
lk Regional. Unkräuter sind die verkannten Helden im Garten. Die Bezeichnung Unkraut ist ungerecht, die Formulierung Beikraut oder Wildkraut angemessener. Wildkräuter können zwar in Konkurrenz mit Kulturpflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe treten, doch sie haben oft sehr wertvolle Eigenschaften im Ökosystem und für den Menschen. Beikräuter werden in der Landwirtschaft, auf öffentlichen Flächen und in Gärten bekämpft. Doch die vielfältigen Wildkrautarten locken Nützlinge an und helfen beim Gärtnern. Champion der Beikräuter ist der Löwenzahn. Mit seinen gelben Blüten ist er ein Hingucker und für Wildbienen und Schmetterlinge sind seine Blüten wahre Magneten. Wer die Verbreitung von Löwenzahn eindämmen will, muss nach der Blüte frühzeitig die Pusteblumen abschneiden und die lange Pfahlwurzel ausstechen. Ein weiterer Vorteil von „Unkräutern“: Die meisten Wildkräuter sind essbar. Schafgarbe, Löwenzahn, Giersch und Vogelmiere eignen sich hervorragend im Salat. Brennnesselblätter ergeben eine schmackhafte Suppe und fast alles kann im Smoothie verwendet werden. Viele „Unkräuter“ sind zudem als Heilpflanzen bekannt. So wirken Schafgarbe, Wegerich, Efeu, Kamille oder Vogelmiere bei zahlreichen Beschwerden wie Erkältungen, Verbrennungen oder Verdauungsproblemen.
Die fünf nützlichsten Unkräuter
Löwenzahn: Die Pflanze mit den vielen Namen (Kuhblume, Milchblume, Butterblume) ist eine der wichtigsten heimischen Futterpflanzen für Insekten. Über 70 einheimische Arten von Wildbienen und Schwebfliegen ernähren sich vom Nektar. Und mehr als 60 verschiedene Schmetterlinge sind auf den Gemeinen Löwenzahn und seine Verwandten der Gattung Taraxacum angewiesen. Darüber hinaus ist er ein gutes Futter für Haustiere; Blätter, Wurzeln und Blüten sind auch für Menschen genießbar, wenn man es bitter mag.
Brennessel: Schmetterlinge wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral oder Landkärtchen lieben ihn, weil die Raupen reichlich Futter finden. Bekanntlich werden Brennnesseln als Heilpflanze eingesetzt. Brennnesseln sind sehr nährstoffreich und können als natürlicher Dünger genutzt werden. Junge Blätter und Samen werten den eigenen Salat als besondere Zutat auf oder lassen sich als Tee aufgießen. Ein Sud aus Brennnesseln stärkt die Abwehrkraft von Kulturpflanzen.
Giersch: Den Giersch erkennt man an den großen, weißblühenden Dolden. Er ist bekannt für seine unterirdischen Ausläufer und kann sich damit ähnlich wie die Brennnessel flächig ausbreiten. Das Kraut dient als Futterpflanze für Schmetterlinge. Auch einige Wildbienen erfreuen sich an den Blüten. Giersch kann man ähnlich wie Petersilie in Smoothies oder Pesto verwenden.
Klee: Besonders bemerkenswert ist, dass alle Arten von Klee gute Nahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge sind. Er ist essbar und kann in Salaten, Tees und Smoothies verwendet werden. Durch die Knöllchenbakterien in den Wurzeln entzieht der Klee der Luft Stickstoff und reichert den Nährstoff im Boden an. Darüber hinaus eignet sich Klee hervorragend als Mulchmaterial und Bodendecker.
Ackerwinde: Die Ackerwinde braucht zum Überleben nicht viel Wasser. Dabei ist sie eine wichtige Art für zahlreiche Wildbienen und Schmetterlinge.. Und sie ist ein echtes Schmuckstück entlang von Mauern und Fassaden.