dam/pw/bv Lüchow-Dannenberg. „Davon werde ich jetzt immer mein Frühstück essen“, sagt Martha My Prigge und präsentiert in der Tischlerei Wolfrath in Grabow stolz das Holzbrettchen, auf das sie mit Unterstützung des Auszubildenden Julius Grimme ihren Vornamen gefräst hat. Jetzt muss sie es nur noch ölen, dann ist es für seinen ersten Einsatz bereit. Sie habe sich für den Zukunftstag bei Möbel Wolfrath entschieden, weil sie später Architektur studieren möchte und sie gehört habe, dass es gut sei, davor eine Tischlerausbildung zu machen, erzählt die zwölfjährige Prigge und erklärt: „Damit ich besser verstehe, wie man etwas am besten bauen kann.“
Erik Wiegreffe wollte den Praxistag in Grabow verbringen, „weil ich das Handwerk des Tischlers mag und weil mein Onkel hier arbeitet“. Er und Martha My Prigge waren zwei von 15 Jugendlichen, die ihren Zukunftstag vergangene Woche bei Möbel Wolfrath verbracht haben. „Wir möchten den Kindern einen Eindruck von dem geben, was wir hier machen, einen Einblick ins Tischlerhandwerk geben“, sagte Geschäftsführerin Lea-Marike Hoene. Nach dem Vormittag in der Tischlerei gab es für die Jugendlichen noch eine Rallye durch die Möbelhäuser.
Zur gleichen Zeit stehen Kimberly Jansen und Emma Winkelmann mit konzentrierter Miene an der Kasse des Hagebaumarktes in Dannenberg. Die beiden Elfjährigen tippen einen Betrag ein, der Kunde bekommt sein Wechselgeld. „Ich finde das toll“, strahlt Emma Winkelmann. Sie besucht die Nicolas-Born-Schule. Ihr mache der Zukunftstag im Baumarkt Spaß, ebenso wie Kimberly Jansen aus Lüchow. Sie findet den Vormittag „sehr cool“. Sabine Link, die für die Auszubildenden bei Hagebau zuständig ist, betreut an diesem Tag sieben Schülerinnen und Schüler. Sie hat einen Fragebogen vorbereitet, der alle Abteilungen streift, „mit Aufgaben, wie wir sie täglich erleben. Regalschilder stecken, Geräte zusammenbauen, etwa eine Schubkarre oder einen Rasenmäher, den wir gemeinsam montiert haben.“
Aus Hitzacker kommt der 13-jährige Jonah Nitscher. Es ist sein dritter Zukunftstag. Seinen ersten „Boys’ Day“ hatte er bei seinem Vater erlebt, der „auf Türme klettert und repariert“, in ganz Norddeutschland. Im Jahr darauf hatte er an einem Online-Seminar teilgenommen, und kommendes Jahr steht ein Praktikum an. Am Donnerstag lernte er bei Elektrofachmann Christian Peters im Hagebaumarkt, wie man eine Lampe montiert. Die „Boys and Girls“ erfuhren auch, wie man Rhododendren düngt, wie man eine Kinderschaukel aufbaut oder wann Gartenholz gestrichen werden muss.
Für die Elbe-Jeetzel-Zeitung haben die 15 Mädchen und Jungen, die den Köhring-Verlag in Lüchow besuchten, Anzeigen gestaltet, die tatsächlich abgedruckt wurden. Die meisten von ihnen kannten die EJZ und den Kiebitz. Beim Zukunftstag konnten die Schülerinnen und Schüler auch in der Redaktion erleben, wie live Nachrichten entstehen und ausgespielt werden, oder wie Filme für Social Media produziert werden.