Mit dem Fahrzeug sicher durch den Herbst
lk Lüchow. Der Unterschied zwischen den Jahreszeiten spiegelt sich nicht nur in den Temperaturen, sondern vor allem auch in den Witterungsbedingungen wider. Welche Gefahren es nun zu beachten gilt und wie man sie erfolgreich abwendet, weiß Holger Henne, Leiter der TÜV-Nord-Station Lüchow-Dannenberg: „Auch wenn eine vorausschauende Fahrweise eigentlich immer anzuraten ist, nimmt ihre Wichtigkeit in den Herbst- und Wintermonaten noch einmal zu“, so der TÜV-Experte. „Es ist unverzichtbar, die Gefahren zu kennen und sie richtig einschätzen zu können.“ Jetzt kann es zu starken Regenfällen, Nebel, Stürmen und auch schon zum ersten Frost kommen. Laub und Dreck auf der Straße gefährden den Verkehr genauso wie Wildwechselsituationen. Die tiefstehende Sonne blendet oder Nebel behindert die Sicht. Also gilt: Geschwindigkeit anpassen, die Umgebung im Blick behalten und Vorsicht walten lassen.
In gefährlichen Situationen müssen die richtigen Reaktionen schnell und routiniert erfolgen. Das kann erlernt werden, erklärt der Stationsleiter: „Eine häufig auftretende Gefahr im Herbst ist das Aquaplaning, das durch hohe Geschwindigkeit bei Starkregen verursacht wird. Hier heißt es Ruhe bewahren und keinesfalls heftig auf die Bremse treten.“ Stattdessen ist es ratsam, sofort vom Gas zu gehen und das Tempo vorsichtig auf unter 80 km/h zu drosseln. Zudem ist ein großer Abstand zum Vordermann einzuhalten. So lässt sich bei einer plötzlichen Bremsung ein Auffahrunfall verhindern „Ist die Sicht sehr stark eingeschränkt und es bietet sich die Möglichkeit, gefahrlos anzuhalten, dann sollte diese Chance genutzt werden. Von einem Stopp auf dem Standstreifen ist aber abzusehen, da dieser nur für Pannen gedacht ist“, so Henne. Ähnlich verhält es sich bei der sogenannten Bauernglätte, die aus der Mischung von Schmutz wie Erd- und Lehmklumpen und Nässe entsteht. Auch hier gilt es, die Geschwindigkeit zu drosseln und vorsichtig weiterzufahren.
Eine weitere Gefahr, die in der dunklen Jahreszeit vermehrt auftritt, ist der Wildwechsel. Dieser kann durch die häufig von Oktober bis Januar stattfindenden Treibjagden verstärkt werden. „Sieht man Beschilderung, auf der die Aufschrift „Treibjagd“ oder „Vorsicht Jagd“ zu lesen ist, sollte man unbedingt die Geschwindigkeit drosseln und besonders aufmerksam und vorausschauend fahren“, rät der TÜV-Experte. Aber auch ohne einen konkreten Hinweis sollte der Fahrbahnrand genau im Auge behalten werden. Das Wild läuft meist mit hoher Geschwindigkeit über die Straße, weswegen nur wenig Zeit für die Reaktion bleibt. Überquert ein Tier die Straße, ist außerdem mit weiteren zu rechnen. „Um schlimmere Unfälle zu vermeiden, sollte man auf keinen Fall plötzlich und unkontrolliert ausweichen“, warnt der Stationsleiter. Im Falle eines Wildunfalls müssen umgehend die Polizei oder der Jagdpächter informiert werden. TÜV NORD Lüchow steht den Fahrzeughaltern gerne in allen Fragen rund um Sicherheit und Mobilität zur Verfügung und wünscht allen einen sicheren, goldenen Herbst.