Mit Thermografie und Infrarot-Thermometer
rs Regional. Spätestens seit Beginn der Energiekrise und der damit verbundenen Teuerung der fossilen Energieträger beschäftigen sich sowohl Immobilienbesitzer als auch Mieter mit den Fragen: Verbrauche ich in meinem Haus/in meiner Wohnung mehr Energie als nötig? Gibt es Einsparpotenziale, die ich mitunter mit einfachen Mitteln abrufen kann? Bereits seit einigen Jahren organisiert das Klimaschutzmanagement des Landkreises Lüchow-Dannenberg den Verleih von Wärmebildkameras – seit Herbst in enger Kooperation mit den Samtgemeinde-Bibliotheken in Lüchow und Dannenberg. Interessierte, die Wärmebilder ihres Hauses erstellen und so Energieverluste messen wollen, können dort – wenn sie einen Leseausweis haben oder für wenige Euro beantragen – eine Woche lang kostenfrei eine Wärmebildkamera, ein Infrarot-Thermometer sowie Fachliteratur zur Wärmewende ausleihen. Die beiden Bibliotheken bieten bereits seit mehreren Jahren ein Energiesparpaket in ihren Ausleihen an, mit dem Inte-ressierte den Verbrauch ihrer Elektrogeräte zu Hause testen können.
Mit Gratis-Leihset in den eigenen vier Wänden unterwegs: Entnimmt man den handlichen Kunststoffkoffern die Geräte, die dezidiert durch Literatur erläutert werden, ist die Handhabung schnell erlernt. Mit den digitalen Infrarot-Thermometern können Kältebrücken und Taupunkte an Wänden identifiziert werden. Die Wärmebildkamera – für diesen Beitrag wurde die Seek Thermal CompactPro genutzt, die sich rasch mit dem iPhone verbinden lässt – macht Wärmestrahlung sichtbar. Man kann damit die Oberflächentemperatur eines Objektes messen und bildlich darstellen und die Ergebnisse abspeichern. Bei der Thermografie werden wärmere Bereiche von Fassade, Dach und Fenster rötlich angezeigt, kältere sind blau. Zwischenwerte gehen von Orange über Gelb bis zu Grün. Am aussagekräftigsten sind diese Aufnahmen, die Anhaltspunkte für Sanierungsmaßnahmen sein können, dann, wenn es unter fünf Grad kalt und trocken ist. Der Grund: Nur dann ist es im Haus deutlich wärmer als draußen – denn der Temperaturunterschied sollte bei mindestens zehn Grad liegen.
Empfehlenswert ist es, sowohl von innen als auch von außen Aufnahmen aller Winkel, Ecken, Heizkörpernischen, Fenster und Türen zu machen. Die Interpretation der Bilder von innen ist übrigens genau andersherum als von außen. Da im Nachhinein die Zuordnung der Bilder wegen der ungewohnten Darstellung schwierig sein könnte, empfiehlt es sich, Notizen zu den Bildern zu machen beziehungsweise diese zu betiteln. Auch das Auge des Laien erkennt so, wo Energie verloren geht respektive wo zugige Ecken sind oder welche Stromabnehmer überhitzt sind. Manche daraufhin anschließende einfache Maßnahmen – etwa das Anbringen von Türdichtungsbändern – kann man selbst vornehmen und – wenn die Leihfrist noch nicht vorüber ist – den Erfolg überprüfen.
Für weitere Maßnahmen – Notwendigkeit, Reihenfolge, Möglichkeiten der Finanzierung – empfiehlt es sich auf Basis der Aufnahmen unbedingt, einen Energieberater zu kontaktieren und mit ihm die Fotos und Aufzeichnungen zu besprechen.