dam/rs Hitzacker/Damnatz. Seit Mittwoch vergangener Woche gilt in Lüchow-Dannenberg die Waldbrandstufe 4 von 5 – hohe Gefahr für Vegetationsbrände. Bei Trockenheit und Hitze istdie Waldbrandüberwachung in besonderer Alarmbereitschaft. Eine Katastrophe wie der Waldbrand vor 50 Jahren,am 12. August 1975 zwischen Gedelitz und Gorleben, solle sich nicht wiederholen, betonte Gisela Timme vom Technischen Hilfswerk beim Auftakt des Aktions- und Gedenkjahres im Verdo. Sie erinnerte an ihren Vater, der damals mit dem Mofa zum Löschen fuhr, und zog sinnbildlich den Hut vor allen, die sich heute der Gefahr stellen.
Rund 170 Gäste nahmen ander Veranstaltung teil, darunter Regierungsbrandmeister Dirk Heindorff aus Celle.Er erinnerte daran, dassLüchow-Dannenberg denKatastrophenfall damals schneller ausgerufen habe als andere Landkreise – so konnte die Bundeswehr früh helfen. Aus der Katastrophe erwuchsen Reformen: bessere Funknetze, Einsatzkarten, spezialisierte Fahrzeuge und heute moderne Kamerasysteme.
Doch abgeschlossen sei die Entwicklung nicht, machten Landrätin Dagmar Schulz und Kreiswaldbrandbeauftragter Dr. Uwe Barge deutlich. Funklöcher wie bei Prezelle, unzureichende Wasserversorgung und unzugängliche Wege erschwerten Einsätze. Zudem sorge der Klimawandel für neue Risiken: Zwar sind Mischwälder weniger brennbar, aber extreme Trockenheit verschärft die Lage. Barge be-tonte die zentrale Rolle derfreiwilligen Feuerwehren imländlichen Raum. Frühzeitiges Erkennen und schnelles Eingreifen seien entscheidend. Waldumbau, Prävention und Extremwetter standen im Fokus von Vorträgen und Podiumsdiskussion. Zum Auftakt eröffnete Landrätin Schulz die Wanderausstellung zur Waldbrandkatastrophe 1975. Die Ausstellung ist in drei thematische Blöcke gegliedert: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Projektteam habe bewusst nicht nur historisch angesetzt, sondern wolle auch eine Sensibilisierung erreichen. Neben historischer Aufarbeitung gehe es auch um Aufklärung und Prävention, erklärte Landrätin Schulz. In Videobeiträgen berichten Zeitzeugen wie Walter Ziegeler, der 1975 aus einem Flugzeug die ersten dramatischen Bilder der größten WaldbrandkatastropheLüchow-Dannenbergs machte.