Futuristic orange and black microcar with open gull-wing doors parked on grass

Was Eltern und Fahrende über Mopedautos wissen sollten

lk Lüchow. Mopedautos liegen im Trend – vor allem bei Jugendlichen. Die kompakten Leichtfahrzeuge ermöglichen bereits ab 15 Jahren eine neue Form der Mobilität: geschützt vor Wind und Wetter, mit überschaubaren Betriebskosten und ohne Pkw-Führerschein. Doch mit der neuen Freiheit gehen auch Regeln und Pflichten für die Sicherheit aller einher.

Laut Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) waren 2023 rund 23.000 dieser Fahrzeuge haftpflichtversichert auf unseren Straßen unterwegs. Noch sind es vergleichsweise wenige – aber ihre Zahl steigt. Und mit dem Trend wachsen die Fragen: Was gilt im Alltag? Wie sicher sind die Mikroautos? Undworauf sollten Halterinnen und Halter achten? Holger Henne, Leiter der TÜV NORD Station Lüchow-Dannenberg, ordnet ein: „Mopedautos sind keine Spielzeuge, sondern Fahrzeuge. Wer damit unterwegs ist, trägt Verantwortung – für sich und andere.“ Mopedautos gehören wie Mopeds zur Fahrzeugklasse L6e: Sie sind auf zwei Personen ausgelegt, erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und dürfen maximal 425 Kilogramm Leergewicht aufweisen. Bei Verbrennungsmotoren ist der Hubraum auf 50 cm³ begrenzt. Die elektrische Motorleistung ist auf 6 kW begrenzt, was ungefähr 8 PS entspricht. Vorgeschrieben sind eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen, eine Hauptuntersuchung wie beim Pkw entfällt. Schon 15-Jährige dürfen die Fahrzeuge mit einem Führerschein der Klasse AM fahren. Auf Autobahnen oder Kraftfahrstraßen sind Leichtfahrzeuge allerdings nicht erlaubt. Für längere oder schnellere Strecken sind die Mikroautos nur bedingt geeignet. Und: Mopedautos unterliegen nicht denselben Sicherheitsstandards wie Pkw. Sie müssen weder Crashtests durchlaufen noch mit modernen Assistenzsystemen ausgestattet sein. Alle Modelle verfügen jedoch über Sicherheitsgurte, viele auch über einfache Fahrgastzellen. Bei einem Unfall mit einem größeren Fahrzeug sind die Insassinnen und Insassen der Mikroautos trotzdem klar im Nachteil. Zusätzlich kommt es häufig zu Fehleinschätzungen anderer Verkehrsteilnehmenden. Mopedautos bieten mehr Schutz als motorisierte Zweiräder: geschlosseneKarosserie, keine Sturzgefahr, keine direkte Witterungseinwirkung. Dennoch bleibt der Insassenschutz deutlich hinter dem eines Autos zurück. „Wer sich für ein solches Fahrzeug entscheidet oder es seinem Kind überlässt, sollte die Unterschiede kennen und das eigene Verhalten entsprechend anpassen.“

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