Ausbildung in DAN: Arbeitsagentur meldet starke Rückgänge
jz Lüchow. Der Lüchow-Dannenberger Ausbildungsmarkt verzeichnet einen Bewerberrückgang von 11,1 Prozent im Vergleich zu 2019. Gleichzeitig ist die Anzahl der Ausbildungsstellen gesunken – und zwar um 10,5 Prozent in diesem Jahr. Die vorläufigen Zahlen der Agentur für Arbeit beinhalten alle der Behörde bis Ende Juli gemeldeten Bewerbungen und Stellen, einige Unternehmen stellen noch im September Auszubildende ein. Der starke Bewerberrückgang – in absoluten Zahlen: von 369 Ende Juli 2019 auf derzeit 328 – dürfte zum Teil auf den diesjährigen Wegfall der Abiturjahrgänge an den allgemeinbildenden Gymnasien aufgrund der Umstellung auf 13 Schuljahre zurückzuführen sein.
Der Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen – von 238 auf 213 – ist auch auf die Corona-Krise zurückzuführen, wie zum Beispiel Ralf Prahler, Geschäftsführer der Wendland-Zerspanungs-Technik GmbH, berichtet: „Die gegenwärtige wirtschaftliche Situation hat dazu geführt, dass wir in diesem Jahr keine neuen Azubis eingestellt haben.“ Die konjunkturelle Entwicklung im Fahrzeugmarkt sei bereits seit 2018 rückläufig, die Corona-Pandemie habe den Absatz bei den Zulieferern und die Investitionsbereitschaft der Branche fast zum Erliegen gebracht. „In dieser Situation, in der auch bei uns im Betrieb auf breiter Front Kurzarbeit gemacht wird, haben wir uns nach langen Diskussionen und schweren Herzens aus Anstand und Seriosität gegenüber den jungen Berufseinsteigern entschlossen, in diesem Jahr keine neuen Azubis einzustellen“, sagt Prahler. Auch bei Contitech in Dannenberg gibt es in diesem Jahr keine neuen Auszubildenden. Das Unternehmen bildet dort derzeit neun Azubis als Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker und Industriekauffrauen aus.
Bei der VR Plus Altmark-Wendland sieht die Situation anders aus: „Wir hatten gerade in Lüchow-Dannenberg einen deutlichen Zuwachs an Bewerbungen, auch weil wir schon im vergangenen Jahr immer wieder Praktika angeboten haben. Das ist auch der Grund dafür, warum wir in diesem Jahr mehr Auszubildende eingestellt haben“, sagt Ausbildungsleiterin Kirsten Wesselow. Die Anzahl der Azubis habe sich von 10 auf 16 erhöht. Bei der SKF in Lüchow war das Bewerbungsverfahren für die neuen Auszubildenden ab September zum Zeitpunkt des Pandemie-Ausbruches bereits abgeschlossen. Das Unternehmen stellt jedes Jahr etwa zehn Auszubildende ein und will an dieser Zahl festhalten, wie Frederic Krüger mitteilt, der bei der SKF in Lüchow für die Ausbildung zuständig ist.