Die Freiwillige Feuerwehr Woltersdorf ist in einem modernen Gerätehaus in der Feuerwehrstraße 1 beheimatet.

Wettkämpfe und Jubiläen

bm Woltersdorf. Für die Freiwillige Feuerwehr Woltersdorf ist dieses Jahr in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr: Denn die Wehr ist nicht nur Ausrichter des Samtgemeinde-Feuerwehrtags, der am kommenden Wochenende, am24. und 25. Mai, auf demGelände am Haus der Vereine (am Sportplatz) in Woltersdorf stattfindet (Seite 6), sondern sie feiert zugleich das 130-jährige Bestehen sowie das 60-jährige Bestehen ihrerJugendwehr.

Zusammenschlüsse zu einem gemeinnützigen Feuerwehrwesen habe es in Deutschland bereits im Mittelalter gegeben. Auch damals habe man schon Löschteiche und -brunnen gebaut. Denn verheerende Feuersbrünste –, seinerzeit begünstigt durch die Verwendung von leicht brennbarem Baumaterial, bei denen immer wieder ganze Dörfer in Schutt und Asche gelegt wurden,hätten den Erfindergeist im Kampf gegen den sogenannten roten Hahn beflügelt.

Gegründet wurde die Woltersdorfer Wehr am 19. Juli 1895 mit 37 Mitgliedern und einer Handdruckspritze. Erster Ortsbrandmeister war Carl Schulz (von 1895 bis 1919). Die Wehr ist bis heute zuständig für die gesamte Gemeinde Woltersdorf, zu der neben Woltersdorf auch die Ortsteile Klein Breese, Lichtenberg, Oerenburg und Thurau gehören. Das erste Spritzenhaus stand seinerzeit an der Dorfstraße vor dem Haus von Familie Gauster in Woltersdorf.

Die erste motorisierte Tragkraftspritze wurde 1948 angeschafft, heißt es in der Chronik. Sechs Jahre später wurde die Ortsfeuerwehr Klein Breese aufgelöst und schloss sich der Woltersdorfer Wehr an.

Im Jahr 1955 wurde ein Löschfahrzeug TS 8 angeschafft.„Es war das erste normgerechte Feuerwehrfahrzeug unserer Wehr“, wie die stellvertretende Pressewartin der Freiwilligen Feuerwehr, Anna-Lena Richter, betont. Zehn Jahre später wurde das Fahrzeug durch ein moderneres Löschfahrzeug mit Vorbaupumpe ersetzt. 1956 begann man mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses an der Feuerwehrstraße 1 – unter dem damaligen Ortsbrandmeister und späteren Kreisbrandmeister sowie stellvertretendem Bezirksbrandmeister Karl Lorenz. Das Grundstück war seinerzeit eine Spende der Familie Kammradt, wie aus der Chronik hervorgeht. Das Haus mit einem Schulungsraum und einer Gerätehalle ist bis heute der Sitz der Woltersdorfer Wehr.

Die Jugendfeuerwehr existiert seit dem 10. Januar 1965. Man ist damals mit zehn Mitgliedern gestartet. „Über Nachwuchs sowohl bei den Jugendlichen als auch in der Floriangruppe freuen wir uns jederzeit, obwohl wir sehr gut aufgestellt sind“, erklärt Jan-Martin Berg, der seit 2022 das Amt des Ortsbrandmeistersinnehat und damit in die Fußstapfen des Ehrenortsbrandmeisters Michael Keller getreten ist.

Aktuell ist die Wehr mit einem Löschgruppenfahrzeug mit einem 600-Liter-Wassertank ausgestattet sowie miteinem Mannschaftstransportwagen, den die Feuerwehr aus Fördergeldern selbst angeschafft hat.

Der Waldbrand im Gartower Forst 1975 ist sicherlich einer der besonders erwähnenswerten Einsätze in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Woltersdorf. Beim Elbehochwasser 2002 wie auch bei den Hochwassern in den Jahren 2006 und 2013 war die Wehr über mehrere Tage im Einsatz.

Die Samtgemeinde Lüchow ist in drei Bereiche aufgeteilt, wobei die Woltersdorfer Wehr zur Region Ost gehört. Derzeit habe die Wehr einen Mitgliederstand von 44 aktiven und 25 passiven Feuerwehrkameraden, sowie 131 fördernden Mitgliedern. In der Jugendfeuerwehr, nebst Floriangruppe, sind jeweils 12 Kinder und 12 Jugendliche. „Außerdem haben wir aktuell 12 einsatztaugliche Atemschutzgeräteträger“, wie Anna-Lena Richter informiert.

Im Jahr 2020 habe die Wehr ihr 125-jähriges Bestehen begehen wollen, welches coronabedingt nicht habe stattfinden können. „Dafür haben wir in dieser Zeit das Gerätehaus in Eigenleistung renoviert. Wir haben gestrichen, die Böden und das Mobiliar in den Aufenthaltsräumen erneuert, eine neue Küche eingebaut und den Außenbereich neu gepflastert“, blickt Berg zurück. Durchschnittlich werde die Freiwillige Feuerwehr Woltersdorf zu zwölf Einsätzen im Jahr gerufen. Auf diese wird sich durch regelmäßiges Üben sowohl in Theorie als auch in der Praxis vorbereitet, um den Brandschutz in der Gemeinde Woltersdorf abzusichern.

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