Wohl Fall von Hasenpest

lk Lüchow. Bei einem Feldhasen gibt es einen Hinweis auf Tularämie, auch als „Hasenpest“ bekannt. Das tote Tier wurde im Raum Lemgow gefunden und der Erreger Francisella tularensis im Veterinärinstitut Hannover (LAVES) aus der Leber isoliert. Bis zur Bestätigung des Erregers durch das Friedrich-Löffler-Institut gilt der Befund als amtlicher Verdacht.

Bei der Tularämie handelt es sich um eine hochansteckende bakterielle Erkrankung. Der Feldhase ist in Deutschland das Hauptreservoir. Die Übertragung erfolgt durch blutsaugende Insekten, aber auch durch unmittelbaren Kontakt mit Ausscheidungen oder Schmierinfektionen, oral oder das Einatmen von erregerbehafteten Aerosolen oder Staub. Am häufigsten betroffen sind Kaninchen und Nagetiere, aber auch Wildwiederkäuer und Fleischfresser, etwa Jagdhunde – Letztere meist symptomlos. Für Haus- und Nutztiere spielt die Erkrankung eine untergeordnete Rolle. Die Krankheit ist eine Zoonose, es können sich also auch Menschen etwa bei der Jagd und im Umgang mit Feldhasen anstecken. Die Symptome ähneln anfangs einer Grippe, je nach betroffenem Organ können jedoch später auch diverse Entzündungen auftreten.

Auch wenn die Krankheit als hochansteckend gilt, wurde die Hasenpest nur selten beim Menschen nachgewiesen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die Tularämie ist meldepflichtig, veterinärrechtliche Maßnahmen sind bei Vorliegen von Einzelfällen nicht erforderlich. Tote Feldhasen oder erkrankte Tiere nicht anfassen, sondern die zuständigen Jagdpächter informieren. Allgemeine Hygienemaßnahmen bei der Jagdausübung sind einzuhalten. Gegebenenfalls sind Gesichtsmaske und Handschuhe zu tragen. Als verdächtig erlegte Feldhasen oder Wildkaninchen und frisch tot aufgefundene Tiere können im Veterinäramt zur kostenfreien Untersuchung abgegeben werden.

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