Malika Krempin (links) hielt einen Workshop für Eltern in der evangelischen Kita in Dannenberg. Susanne Schier (rechts) vom Elternforum hatte diesen Abend organisiert.

Workshop für Eltern in Dannenberger Kita

Wenn die Worte fehlen

bm Dannenberg. „Mein Kind fühlt sich ungerecht behandelt.“ „Mein Kind schreit mich beim Essen an.“ „Mein Kind sagt oft, dass es sich langweilt.“ Bei all diesen Aussagen handele es sich um Emotionen. „Oft sind es große Gefühle, die hinter so einem Verhalten stehen“ erklärte Malika Krempin den anwesenden Eltern der Evangelischen Kita in Dannenberg. Die Ergotherapeutin hielt dort unlängst einen Workshop für Erziehende, den das Elternforum organisiert hatte. Thema des Abends war „Wut, Frust, Ärger – große Gefühle begleiten“. Malika Krempin arbeitet und bildet in Lüchow-Dannenberg Fachkräfte in der Marte Meo Methode aus, welche in den 1970er-Jahren von der Niederländerin Maria Aarts begründet wurde. Marte Meo bedeutet sinngemäß „Aus eigener Kraft“ und ist aus dem Lateinischen hergeleitet.

„Besonders kleinen Kindern fehlen oft die Worte. Sie drücken ihre Gefühle in Form von Lauten oder Tönen oder auch Schreien aus. Die Eltern sollten versuchen, ihre Kinder durch diese großen Emotionen zu begleiten“, erläutert Krempin. „Ich gebe gerne den Ratschlag, Gesellschaftsspiele zu spielen. Denn dabei kommen oft viele Gefühle ins Spiel und die Kinder können üben, bestimmte Emotionen wahrzunehmen und lernen, damit umzugehen.“

Im Alltag gebe es immer wieder Situationen, bei denen Kinder große Gefühsausbrüche haben, vor denen die Eltern oft machtlos stehen würden. „Ganz wichtig ist es immer, auf sich selbst zu schauen. Das heißt, die sogenannte Selbstanbindung zu prüfen. Denn nur, wenn ich mich reflektieren kann, dann kann ich meinem Kind auch helfen. Bin ich selbst unsicher oder wütend, überträgt sich das auch auf das Kind.“ Es gehe darum, Handlungsstrategien zu entwickeln. „Man kann dabei auch auf Helfersysteme zurückgreifen, in dem man etwa einen Partnerwechsel macht und das andere Elternteil übernimmt“, infomiert die Expertin.

Zur Veranschaulichung zeigte sie einen Film, in dem Eltern mit ihrem kleinen Jungen ein Angelspiel spielten. „Die Eltern begleiten ihren Sohn, indem sie ihm Worte für seine Ge­fühle geben und seine Töne zu seinen Emotionen wieder­holen. Dadurch geben sie ihrem Kind eine differenzierte Rückmeldung über sich selbst. Worte geben ist ein Element der Mart-Meo-Methode.“

Die Marte-Mateo-Methoden werden in den Bereichen Frühe Hilfen, Kita, Kinder- und Jugendhilfe, Erziehungsberatung, Schulen, Altenpflege, in medizinisch-therapeutischen Bereichen und auch in der Unternehmensberatung angewendet, wie Krempin erläutert. Das Elternforum bietet noch zwei weitere Workshops im kommenden Jahr an. Infos gibt es bei Susanne Schier unter (05841) 2762 sowie beim Elternforum unter www.eltern forum.wir-e.de und bei Malika Krempin unter www.krempin.eu.

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