Ziel: Matrix für weitere Planungen

Arbeit des Dömitzer Festungsausschusses gestaltet sich schwierig

rs Dömitz. „Informativ – spannend – geheimnisvoll“, so steht es auf der Internet-Startseite der Festung Dömitz. Was inhaltlich gemeint ist, die eindrucksvolle Wehrarchitektur aus der Renaissance, die seit 1953 ein Museum beinhaltet, bewerben soll, kann zumindest hinsichtlich beider letzterer Adjektive auch in Bezug auf die Zukunft des fünfeckigen Gemäuers als Überschrift dienen. Wie geht es mit dem seit 1975 unter Denkmalschutz stehendem Gebäude, das die Entwicklung der Stadt Dömitz maßgeblich prägte, weiter? Coronabedingt ruhen dort die Aktivitäten für die Gäste, der Museumsleiter ist jüngst in den Ruhestand verabschiedet worden, das Kommandantenhaus, das das Museum beherbergt, ist baufällig (Kiebitz berichtete). Rund 17 Mio. Euro wird die Sanierung kosten.

Aber auch, wenn in dem signifikanten Backsteingemäuer, für das Dömitz derzeit allein aufkommen muss, womit die Kommune schon allein wegen der jährlich aufzuwendenden gut sechsstelligen Summe überfordert ist, derzeit kaum wahrnehmbare Bewegung herrscht, so gibt es Leben: Seit Oktober 2019 existiert ein Festungsausschuss, der ehrenamtlich strukturell wirkt, eine Matrix zur kurz-, mittel- und langfristigen Planung entwickelt und der Stadt beratend zur Seite steht. Die Arbeit des neunköpfigen Gremiums, das mehrheitlich aus Stadtvertretern verschiedener Fraktionen besteht und von Tim Schinkel (fraktionslos) geleitet wird, gestaltet sich jedoch schwierig. Wie bei einer Unternehmensberatung müsse man alle notwendigen Zahlen die Festung betreffend ermitteln, informiert Schinkel. Zudem sei man Instrument in einem demokratischen Prozess. Inklusive der Pandemie verzögere dies die Arbeit.

Wunsch und Empfehlung ist, dass die Festung wegen der stetig sinkenden Besucherzahlen der Zugang zum Festungshof kostenfrei auf Spendenbasis gestaltet werden soll. Auch die Reetablierung eines Cafés werde angeraten. Übergeordnetes Ziel sei es, das Land – am besten als Träger des Baudenkmals oder als Mitglied einer zu gründenden Betreibergesellschaft – ins Boot zu holen. Jedoch herrsche von dort Schweigen. Eine von Ausschussmitglied Egon Weber (fraktionslos) 2018 privat angeregte Petition wartet auf Antwort.

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