150 Schülerinnen und Schüler der Elbe-Jeetzel-Schule konnten im mobilen Planetarium das Weltall kennenlernen, gemütlich auf dem Rücken liegend.

Zwischen Matratzen und Milchstraße

bv Dannenberg. Im Eingangsbereich der Turnhalle stapeln sich die Schuhe – das mobile Planetarium, das kurz vor den großen Ferien an der Elbe-Jeetzel-Schule in Dannenberg zu Gast war, darf nur auf Socken betreten werden. Wie die dünne Lufthülle unseres Planeten ist auch die riesige Kuppel, die sich mitten in der Halle wie ein stiller Besucher aus dem All erhebt, empfindlich – und beeindruckend zugleich. Die Jugendlichen müssen durch einen schmalen Spalt schnell reinschlüpfen, da die Kuppel aus Stoff nur durch einen steten Luftstrom stabilisiert wird. Sind alle drin, wird der Reißverschluss zugezogen.

Kurz vor den Sommerferien verwandelte sich die Sporthalle so für einen Tag in ein Tor zum Kosmos: Das Schulplanetarium bot den Jugendlichen eine faszinierende Reise durch das Weltall – gemütlich auf Matratzen liegend, umgeben von Sternen.

150 Schüler passen natürlich nicht auf einmal hinein, und so konnten in einer 360°-Rund-um-Projektion Programme für jede Klassenstufe gespielt werden.

„Der Media-Dome erweitert die Möglichkeiten des klassischen Unterrichts“, erläutert Lehrerin Maren Möller, die das Projekt angeschoben hatte. „Das Pro­blem ist, dass wir mit unseren Schülerinnen und Schüler nicht einfach etwa nach Hamburg ins Planetarium fahren können, das würde einen Großteil schlicht überfordern“, erklärt der Leiter der Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, Jan Erler.

In den altersgerecht konzipierten Vorstellungen tauchten die Jugendlichen in die Geheimnisse des Nachthimmels ein: Sie lernten Sternbilder kennen, reisten durch das Sonnensystem und warfen einen Blick auf ferne Galaxien – bis hin zur Milchstraße. Auch ein „Besuch“ der internationalen Raumstation ISS stand auf dem Programm.

Die Astronomie eröffnet nicht nur faszinierende Einblicke in ferne Galaxien, sondern macht komplexe Inhalte für Jugendliche greifbar. Wie entstehen Sterne? Warum leuchten manche blau, andere rot? Und was genau passiert eigentlich im Inneren eines Sterns? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Bildungsprogramms, das den Kosmos allen Jahrgangsstufen näherbringt. Dabei geht es nicht nur um Theorien, sondern um das direkte Erleben und Begreifen: Die Größe und Entfernung von Himmelskörpern, die Ordnung des Nachthimmels und die Grundlagen der modernen Forschung werden anschaulich erklärt – und mit aktuellen Entdeckungen verknüpft. Am Ende steht eine neue Perspektive auf den Sternenhimmel – und auf die Rolle des Menschen in einem unvorstellbar großen und alten Universum.

Lehrerin Maren Möller, die das Projekt initiiert hatte, zeigte sich begeistert von der positiven Resonanz: „Gerade die Oberstufe war sehr interessiert und hat viele Fragen gestellt.“ Erler lobte das „Erlebnis, das wissenschaftliche Bildung auf anschauliche und lebendige Weise vermittelt.“

Vom Unterschied zwischen Sternen und Planeten überdie Bedeutung astronomischer Maßeinheiten wie Lichtjahren bis hin zur Gravitation undder Entstehung von Sternzeichen – die Themen waren ebenso vielfältig wie faszinierend. „Wir wollen unseren Schülern auch zeigen, wie kostbar unser Planet ist –und wie winzig wir im Vergleich zur unendlichen Weite des Weltalls erscheinen“, so Jonathan Görlich vom Schulplanetarium. Dieser Perspektivwechsel, kombiniert mit der besonderen Atmosphäre in der Projektionskuppel, mache das Erlebnis so nachdrücklich – vor allem für Kinder und Jugendliche. Bei vielen von ihnen dürfte der Blick in den Abendhimmel künftig ein anderer sein.

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