Luca-App: Infektionskette in Lüchow-Dannenberg in einem Fall erkannt
cf Lüchow-Dannenberg. Die Luca-App, mit der Infektionsketten bei Corona-Fällen besser nachverfolgbar sein sollen, kommt aus den Schlagzeilen nicht raus. Hatte es zunächst Debatten über den Datenschutz gegeben, berichtete nun unlängst der „Spiegel“, dass die App mehr oder minder nutzlos sei. In nur 60 Fällen deutschlandweit hätten Daten aus der App geholfen, um Infektionsketten zu erkennen. Das hatte eine Umfrage unter 114 Gesundheitsämtern ergeben. Im Zeitraum der Umfrage hatte es allerdings deutschlandweit 130 000 Neuinfektionen gegeben.
Aus dem Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg heißt es auf EJZ-Nachfrage, dass man nur „bislang wenige“ Erfahrungen für das hiesige Kreisgebiet gemacht habe. In nur einem Fall habe man Daten über Luca abgefragt. Immerhin: Dabei hätten sich die Daten als „sehr nützlich“ herausgestellt, um Infektionsketten zu erkennen. Prinzipiell halte man Luca zusammen mit weiteren technischen Hilfsmitteln wie der Corona-Warn-App des Bundes für eine „nützliche Ergänzung in der Kontaktnachverfolgung zur Containment-Strategie“. Besonders geeignet sei Luca für große Veranstaltungen und Treffen in Innenräumen. „Da ist sie sehr nützlich, um schnell viele wichtige Kontaktdaten zu erhalten.“ Dass man in Lüchow-Dannenberg bislang aber insgesamt wenig Erfahrungen mit Luca gesammelt habe, „liegt daran, dass es im Landkreis weitestgehend wenige Großveranstaltungen gab und die Kontakte und Infektionen im privaten Bereich stattfinden“, so das Gesundheitsamt.
13 von 16 Bundesländern hatte die Luca-App des Betreibers neXenio für insgesamt 21,3 Millionen Euro gekauft. In manchen Städten und Landkreisen will man die App nach der Testphase nicht mehr nutzen. Hessen forderte gar, dass die Sicherheitstechnik der App durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überprüft werden solle.