Zukunft wird selbst gemacht

Gelebte Inklusion: Buntes Fest in Dannenberg

bv Dannenberg. Die bunten Drehturbinen, wie die Luftsäcke genannt werden, die Mitarbeiter Sebastian Trommer in seiner Freizeit anfertigt, drehten sich einladend im Wind: Das Zukunftszentrum in Dannenberg machte am Sonntag schon optisch mit den leuchtenden Drachen am Eingang auf sich aufmerksam. Weit über 200 Besucher folgten der Einladung zum Tag deroffenen Tür am Sonntag, wie sich Leiterin Chantal Habermann freute. Sie und ihrvielköpfiges Team hatten ein buntes Programm für Jung und Alt zusammengestellt, „einfach, um zu zeigen, dass es viele tolle neue Sachenbei uns gibt, nach der langen Corona-Pause, wo wir zwar weitermachten, aber ohne Publikum. Wir feiern heute vierjähriges Jubiläum und Hoffest. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Menschen ausgehungert sindnach solchen Events undsich mal wieder leibhaftig treffen wollen“, betontHabermann.

Und sie hat recht: Zufriedene Gesichter, wohin man blickt, die die selbst gebackenen Kuchen und Torten des GastroTeams genießen, die der mitreißenden Musik der Schülerband Six Deers lauschen, und die sich über das breit gefächerte Programm des Betriebs informieren, der seit einiger Zeit auch Menschen mit Einschränkungen beschäftigen darf.

Nebenan werden T-Shirts bedruckt oder Seifen gegossen, ein neues Projekt im Rahmen der „Hexenküche“, wie Jana Kulas, eine der neuen Mitarbeiterinnen des Zentrums,berichtet. Die 32-Jährigearbeitet seit einigen Wochen in Dannenberg mit und ist von ihrem Job begeistert.Wie die Gruppenleiterinder Hexenküche, JenniferTarne, berichtete, werdendort Bienenwachskerzen oder -tücher hergestellt, Deko-Artikel und Bio-Seife. „Wir haben auch in der Nähwerkstattaufgerüstet“, ergänzt Habermann, „dort stellen wir verstärkt nachhaltige und ökologisch vertretbare Produkte her. Jeans werden recycelt, die Kissen haben Füllungen aus Himbeerkernen, Rapssamen oder Dinkelspreu.“ Es hätten sich viele neue Ideen entwickelt, die präsentiert werden sollten. „Wir sindanderer Leistungsanbieterseit Ende 2019, seitdemhaben viele Menschen mit Beeinträchtigungen hiereinen schönen Arbeitssplatz gefunden“, erläutert Habermann.

Carolin Reiber, „ich heiße wirklich so“, lacht die36-Jährige, arbeitet heuteim Küchenteam mit und bietet Pommes und Bratwurst an. Ansonsten näht sie, etwadie herzförmigen Topflappen, in die man hineinschlüpfen kann, Brötchenbeutel, oder wiederverwendbare Abschminkpads. Am PommesStand bekommt sie Hilfe von ihrer Mutter Monika Richter-Reiber und Bengt-Olov Paul, dem „Halbschweden“. Jeder hilft hier jedem, an diesem erlebnisreichen wie informativen Nachmittag.

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