Museum widmet Prinz Claus eigenes Archiv
bv Hitzacker. „Wir dokumentieren alles, was Hitzacker in Verbindung mit Prinz Claus betrifft, aber auch darüber hinaus“, erläutert der Leiter des Museums Altes Zollhaus in Hitzacker, Klaus Lehmann, während er eine Keksdose öffnet. Darauf zu sehen: der amtierende König der Niederlande, Willem Alexander, mit seiner Frau, Königin Máxima. Natürlich sind auch die Eltern von Willem Alexander, Prinz Claus und Königin Beatrix, auf zahlreichen Asservaten zu sehen: auf Teetassen, Biergläsern, Konfekt schachteln. Neben solch royalem Nippes findet sich im Museum aber auch Anspruchsvolles: Bio- und Monografien, wissenschaftlich-historische Werke , ein ganzes Zeitungsarchiv.
Denn vor Kurzem wäre Prinz Claus der Niederlande, der vielleicht berühmteste Sohn der Stadt Hitzacker – geboren wurde er dort 1926 als Claus von Amsberg – 95 Jahre alt geworden. Rechtzeitig zu diesem Anlass hat das Museum offiziell sein „Prinz Claus Archiv“ eröffnet. Nicht nur durch die Sammelleidenschaft früherer Museumsleiter, wie Adalbert Kreitlow und Wilhelm Ficke, sowie durch Teile des Nachlasses von Karl Guhl, sondern auch durch Aktivitäten des jetzigen Museumsleiters Klaus Lehmann konnten die Bestände erweitert und geordnet werden. Im Frühjahr bekam das Museum aus den Niederlanden 16 Bananenkartons mit Zeitschriften und Erinnerungsstücken an Prinz Claus – nach einem Aufruf im Radio für das Museum.
So kam neben der ausführlichen Dokumentation anlässlich seiner Verlobung und Hochzeit, seinen Besuchen in Hitzacker und durch die Nachrufe zum Tode im Jahr 2002 eine Vielzahl von Devotionalien – Erinnerungsobjekten – zusammen: eben jene Trinkgläser und Keksdosen, aber auch Postkarten mit Abbildungen der Königin und des Prinzen in vielfältigsten Ausführungen. Selbst das Buren- und Oranje-Museum in Buren steuerte dank eines Besuchs von Klaus Lehmann weitere Erinnerungsstücke bei. Aus Uelzen bekam das Museum eine kleine Bibliothek zur Geschichte der Oranier, zum Teil in Niederländisch und Deutsch. „So hat das Museum“, betont Detlef Lübke, Vorsitzender des Museumsvereins, „Prinz Claus, dem berühmten Sohn der Stadt, ein würdiges Kabinett geschaffen. Dort können Gäste mehr über den Prinzen erfahren, der so viel zu einem besseren Verständnis zwischen Deutschland und den Niederlanden beigetragen hat, nach dem Leid, das die Deutschen angerichtet haben.“
Zur Zeit der Eheschließung, 1966, stand die Verbindung von Beatrix mit dem deutschen Diplomaten Claus von Amsberg unter schwierigen politischen Vorzeichen, wurde aber ein großer Erfolg. Als „meine beste Entscheidung“ bezeichnet Beatrix das Ja zu Claus bei ihrer Abdankung. Und Claus’ Humor, Bodenständigkeit und gesellschaftliches Engagement machten ihn schließlich sogar zum beliebtesten Mitglied des Königshauses, wie die niederländische Historikerin Reinildis van Ditzhuyzen schreibt.