Damals: Fischer, Bauer und Hökerladen

bv Groß Heide. Ein Film mit Hildegard Knef, einer ihrer ersten nach dem Krieg in Deutschland. Gedreht wird 1947 in Damnatz und Gerd Basedow darf als Kind mitspielen. Später wird dieser „Film ohne Titel“ wiederentdeckt und Basedow wird bekannt. Seither gehört er zu den wichtigen Erzählern im Wendland. 1938 in Damnatz geboren, hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerungen an sein Dorf zu sichern. Fotos, die seine Onkel gemacht haben, zeigt er, ermutigt durch den Architekten Rolf Werner, in Ausstellungen. Und er schreibt ein Buch, das er selbst verlegt. Gerd Basedow wird in einem Vortrag von den alten Berufen erzählen, mit Hilfe derer seine Familie über die Runden kam. Zum Überleben brauchten sie drei Standbeine. Eines war die Landwirtschaft. 50 Morgen zählten zu ihrem Besitz. Ein weiteres Standbein war der Hökerladen, dort gab es, was im Dorf benötigt wurde. Und das dritte schließlich war die Fischerei. Handwerk und Handel gab es genug. In seinem Dorf gab es allein zwei Schmieden, die Stellmacherei, die Mühle, die Molkerei, ferner Schumacher, Tischler, Hausschlachter, und einige Jahre auch einen Bäcker, einen Schneider, zwei Bauunternehmen, bis zu vier Gastwirtschaften (!), zwei Hökerläden, zwei Fischereibetriebe, einen Schiffseigner. Außerdem gab es dort das Wasser- und Schifffahrtsamt und die Deichvogtei. Zur Geschichte des Dorfes gehören für Basedow auch die Erinnerungen seiner Vorfahren. Als 1888 der Deich brach, wurde es das größte Erlebnis seines Großvaters. All das und noch mehr gibt es am 26. März in Groß Heide um 19 Uhr in der Gastwirtschaft Schulz (3-G-Regel) im „Archiv der unveröffentlichten Texte“.

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