Besonderer Stellenwert

Am 7. Juni ist Tag der Apotheke / Im Wendland gut aufgestellt

bm Regional. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie mit zahlreichen Sonderaufgaben stehen den Apotheken neue Herausforderungen bevor – vom Roll-out des E-Rezeptes über die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen bis zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen. Um die Bedeutung der Apotheken entsprechend zu dokumentieren, wird der Tag der Apotheke am Dienstag, dem 7. Juni, bundesweit seit 1998 von der ABDA (Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände) ausgerufen. Der diesjährige besondere Tag steht im Zeichen des Leistungsvermögens und –umfangs der öffentlichen Apotheken für ihre Patientinnen und Patienten seit Beginn der Corona-Pandemie.

Rechtzeitig zum Aktionstag wird das Statistische Jahrbuch „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2020“ publiziert. „Die Apotheken haben es während der vergangenen Jahre nicht leicht gehabt“, sagte Claudia Korf, Geschäftsführerin Ökonomie der ABDA: „Wir haben immer weniger Betriebe, die aber immer mehr Personal brauchen, um die Patienten gut versorgen zu können. Und gutes Personal kostet Geld. Dabei hinkt die Honorierung der Apotheken seit Jahren hinter Richtgrößen – wie Krankenkasseneinnahmen, Bruttoinlandsprodukt oder Verbraucherpreisindex – hinterher. Die Umsatzrendite ist seit 2013 rückläufig und liegt im Durchschnitt nur noch bei 5,7 Prozent. Die Krankenkassen haben zwar wachsende Arzneimittelausgaben, aber der Anteil der Apothekenvergütung an den Leistungsausgaben ist rückläufig und beträgt nur noch 2,1 Prozent.“

Gut aufgestellt scheinen hingegen die Apotheken im Kreisgebiet zu sein, denn die „Pandemie ist zwar sehr anstrengend gewesen, aber sie hat auch die Leistungsfähigkeit der Apotheken unterstrichen“, betont der Inhaber der Clenzer Adler-Apotheke, ­Matthias Loa. „Wir mussten innerhalb kürzester Zeit Desinfektionsmittel herstellen, für die entsprechenden Hygienevorschriften sorgen und Masken verteilen. Ich denke, die Pandemie hat gezeigt, welchen Stellenwert Apotheken haben.“

Die Filialleiterin der Dannenberger Apotheke Seepassage Anika Radke unterstreicht diese Aussagen, denn die ebenso breit aufgestellte Apotheke hat ihr Leistungsangebot im Zuge der Pandemie ebenfalls nochmals vergrößert. „Wir unterstützen die Heime etwa bei der Medika­tion, indem wir sogenannte Blisterschläuche zusammenstellen, auf denen draufsteht, welches Medikament für welchen Bewohner und zu welcher Zeit verabreicht werden muss. Damit entlasten wir die Pfleger in den Heimen.“

Zum vergrößerten Leistungsspektrum zählten nun auch Grippeschutzimpfungen, die „ebenfalls als Regelleistung aufgenommen werden sollen“, so Loa, der in diesem Zuge auch hofft, dass „man auch diejenigen erreicht, die ungern zum Arzt gehen und sich deshalb nicht impfen lassen möchten“. In Dannenberg etwa gebe es dazu zwei ausgebildete Apotheker, „aber das entsprechende Angebot bei den Hausärzten ist auch sehr gut, daher müssen wir schauen, wie sehr dieses Impfangebot angenommen wird“, informiert Radke.

Zudem seien alle Apotheken gut auf das E-Rezept vorbereitet. „Wir sind diesbezüglich gut aufgestellt und bereit dafür, dass es losgeht, wir haben sogar schon die Vorbestell-App. Aber es hapert noch an den zuständigen Stellen“, betont die Mitarbeiterin der ­Lüchower Stadt-Apotheke Iris Treuherz, die zugleich den Fachkräftemangel im Kreis­gebiet bedauert. „In unserer Branche gibt es so viele ­Möglichkeiten.“

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