Dorendorf (CDU) holt Direktmandat
cf Lüchow. Uwe Dorendorf (CDU) ist offenbar ein Mann für enge Rennen. Zum zweiten Mal war er im Kampf ums Direktmandat im Wahlkreis Elbe angetreten, zum zweiten Mal gewann er – und wieder mit denkbar knappem Abstand. Am Ende des Wahlsonntags lag der Christdemokrat mit 31,9 Prozent hauchdünn vor seinem SPD-Kontrahenten Gregor Szorec mit 29,6 Prozent. In absoluten Zahlen gesprochen hatte Dorendorf einen Vorsprung von 756 Stimmen. Auf Rang drei: Miriam Staudte (Grüne) mit 20,1 Prozent. Offenbar hatte ihr Aufruf von Sonnabend, die Erststimme statt ihr dem SPD-Kandidaten zu geben, das Blatt nicht zu Szorecs Gunsten wenden können. Damit hat die CDU-Serie weiterhin Bestand: Seit 1967 hat die Partei jedes Mal das Direktmandat im Wahlkreis Elbe holen können. Doch der Vorsprung ist nur noch minimal. So wie vor fünf Jahren, als Dorendorf mit einem Prozentpunkt Vorsprung seine damalige und inzwischen aus der SPD ausgetretene Gegnerin Barbara Beenen schlagen konnte.
Und der Blick auf das Zweitstimmenergebnis im Wahlkreis, also die Wahlergebnisse der Parteien, zeigt: Die CDU hat erneut Stimmen eingebüßt. Von 31,8 Prozent ging es nun runter auf 26,5 Prozent. Und das, obwohl der neue Zuschnitt des Wahlkreises eigentlich den Christdemokraten hätte zugutekommen müssen – immerhin waren mit den Samtgemeinden Scharnebeck und Ostheide sowie der Gemeinde Adendorf drei SPD-lastige Gebiete weggefallen. Auch die Sozialdemokraten konnten ihr Ergebnis von 2017 (damals 32,1 Prozent) nicht halten. Sie liegen aber mit 28,5 Prozent weiter vorn. Gewinner sind die Grünen, die sich von 13,1 auf 18,1 Prozent verbessern konnten – und die AfD. Die Rechtspopulisten kommen nun auf 12,3 Prozent. Vor fünf Jahren waren es noch 6,6 Prozent gewesen.
Wenn man den Blick nur auf die Ergebnisse im Landkreis Lüchow-Dannenberg richtet, liegen auch hier die Sozialdemokraten vorn – und zwar deutlich mit 29 Prozent vor der CDU mit 25,9 Prozent. Die Grünen liegen mit 20,1 Prozent deutlich über ihrem Ergebnis von vor fünf Jahren. Den größten Gewinn fährt die AfD ein und verbessert sich von 5,4 auf 11 Prozent.
Wie erwartet ohne Chance waren im Kampf ums Direktmandat Florian Beck (FDP), Viktor Linsel (Linke) und Sabine Römer (Basis), die allerdings alle achtbare Ergebnisse einfuhren. Bei Linken und FDP fiel das Zweitstimmenergebnis ernüchternd aus: Von 6,4 respektive 7,3 Prozent ging es abwärts auf 4,4 beziehungsweise vier Prozent.
Bei den Zweitstimmen kam keine der sonstigen Parteien auf nennenswerte Stimmanteile: Die Tierschutzpartei erhielt 1,68 Prozent. Die Basis bekam 1,65 Prozent, die Partei 1,13 Prozent – bei allen anderen reichte es nicht für eine Eins vor dem Komma.