Zeichen für die Zukunft

Umweltminister feierten 25 Jahre UNESCO-Biosphärenlandschaft

kek Dömitz. Ein Vierteljahrhundert gibt es sie bereits, die Biosphärenlandschaften in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Und für die nächsten Monate hat Mecklenburg-Vorpommern den Vorsitz dieser Einrichtungen übernommen. Deshalb war jüngst für die Festveranstaltung die Festung Dömitz die Gastgeberin, zu der über 100 geladene Gäste aus den fünf Bundesländern erschienen waren.

Mecklenburgs Umweltminister Dr. Till Backhaus stellte zu Beginn seiner Rede eines klar: „Herzlich willkommen im schönsten Bundesland der Welt!“ Schließlich befinden sich in diesem naturräumlich einzigartigen Land gleich drei UNESCO-Biosphärenreser­vate: das erste am Schaalsee entlang der Grenze zu Schleswig-Holstein, ein weiteres an der Flusslandschaft Elbe bei Boizenburg und das dritte an der Südostspitze Rügens. Doch auch die anderen Bundesländer können punkten – so Niedersachsen mit den Niedersächsischen UNESCO-Biosphärenreservaten bei Hitzacker und am Wattenmeer.

Und aus allen Reden waren es zwei Dinge, die sich herausschälten und die Backhaus beim Namen nannte: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht gestalten.“

Und diese? „Die Kraftwerke der Zukunft liegen im länd­lichen Raum“, führte der Minister, der als Jugendlicher noch an Rögnitz und Sude Schlittschuh gelaufen war und das Hochwasser an der Elbe miterlebt hatte, aus. „Damals haben wir euch in Niedersachsen geholfen, sonst wärt Ihr abgesoffen“, erinnerte sich der Staatsmann, der auf einen reichen landwirtschaftlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Dessen niedersächsischer Kollege Olaf Lies wies zudem auf die starke verbandliche und ehrenamtliche Arbeit in den Schutzgebieten hin, „mit denen Trennung und Spaltung früherer Zeiten“ überwunden werden konnten. „Wir wollen mutig nach vorn blicken und transformieren, was wir erhalten wollen“, betonte Lies.

Wie das aussehen soll, ist in der Rahmenvereinbarung, die anschließend von den Ministern und Staatssekretären unterschrieben wurde, festgelegt: die gemeinschaftliche Erhaltung und Entwicklung des Gebietes, die zwar in eigener Zuständigkeit, doch in einer ständigen Länder-Arbeitsgemeinschaft erfolgen soll. Den Vorsitz in diesem Gremium übernehmen (außer Schleswig-Holstein) besagte Länder in einem zweijährigen Turnus, wobei das jeweilige Vorsitz-Land das gesamte UNESCO-Biosphärenreservat nach außen vertritt. Finanziert wird das Vorhaben anteilig nach Maßgabe des jeweiligen Landeshaushaltes. Die Höhe der Beteiligung richtet sich nach den Flächenanteilen. Auf Niedersachsen entfallen dabei 19 Prozent.

Zum würdigen Abschluss wurden von den jeweiligen Ländervertretern auch noch Apfelbäumchen gepflanzt. Dabei kamen, gemäß den ohnehin in den Biosphärengebieten gestellten Richtlinien zur Erhaltung der bestehenden Flora, nur historische Sorten in das Gelände des vor der Festung liegenden Parkplatzes: Fürst Blücher, Gelber Richard, Mecklenburger Kant- sowie Königapfel und der außergewöhnlich leckere Finkenwerder Herbstprinz. „Und vielleicht gibt es dann beim 30-jährigen Bestehen der Biosphärenlandschaft einen Likör aus diesen Früchten“, freute sich am Ende Dr. Frauke Druckrey, vieljähriges Mitglied des „Mensch und die Biosphäre“-Nationalkomitees.

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