Sonderausstellung im Blauen Haus Clenze
lk Clenze. Wer kennt sie nicht, die Sendung mit der Maus? Solch ein Bildungsfernsehen für Kinder gibt es schon seit über fünf Jahrzehnten. Kinder wachsen damit auf, gewöhnen sich schnell an die Bilderfluten. Dass dies einmal anders war, ist auch für Erwachsene heutzutage kaum noch vorstellbar. Wie machte man sich früher ein Bild von der Welt? Das Clenzer Museum „Das Blaue Haus“ eröffnete am Internationalen Museumstag eine Sonderausstellung zum Thema „Bilderwelten – zwischen Anschauung, Belehrung und Unterhaltung“. Die Ausstellung führt in die Geschichte der Bilder in der Bildungsgeschichte ein. Dazu zeigte Museumsleiter Dr. Ulrich Schröder den Zusammenhang zwischen Bild und Bildung auf.
Der Theologe und Pädagoge Comenius stellte schon im 17. Jahrhundert die Fülle des damaligen Wissens anschaulich dar. Eine Originalausgabe von 1760 seines Werks „Orbis sensualium pictus“, also der sichtbaren Welt in Bildern, zeigt das Museum aus dem eigenen Fundus. Ein besonderes Exponat mit Lokalbezug stammt vom 1855 in Clenze geborenen Tierforscher Johann Wilhelm Haacke. Die Forschungsergebnisse seiner Weltreisen, wie die Entdeckung des eierlegenden Ameisenigels, fasste er in den prächtigen Bänden „Das Thierleben der Erde“ zusammen. Der berühmte Tiermaler Wilhelm Kuhnert illustrierte das Werk, von dem ein Exemplar ausgestellt ist.
Die Ausstellung bleibt nicht bei der „Bildung vom Papier“ stehen, sondern schlägt den Bogen zu Lernspielzeug wie Bauklötzen und Dampfmaschinen, mit denen Kinder spielerisch lernen sollten. Kartenständer und Wandkarten kennen die meisten aus dem Schulunterricht. Auch dazu kann das Blaue Haus etliche Exemplare präsentieren, zum Teil dank Leihgaben aus dem Vietzer Höhbeck-Museum.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Museums mittwochs und sonnabends von 16 bis 18 Uhr sowie auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten bis Oktober zu besichtigen.