Dannenberg: 23 Organisationen riefen auf zur Demo gegen Rechtsextremismus
cf Dannenberg. Der Tag hatte Symbolkraft: Am Sonnabend war Holocaust-Gedenktag und Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Just an diesem Tag sind in Dannenberg mehr als 1 000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen einen Rechtsruck, gegen Rechtsextremismus, Hass und Menschenfeindlichkeit in Deutschland zu demonstrieren.
„Nie wieder ist jetzt“ war auf einem Transparent zu lesen, hinter dem die Menge vom Busbahnhof im Schulviertel über den Lindenweg, das Mühlentor und die Lange Straße auf den Marktplatz strömte – der komplett gefüllt war. 1 500 Menschen schätzten die Veranstaltenden, die Polizei ging von 1 000 Demonstranten aus.
„Nie wieder ist jetzt“ war dann auch der Tenor der Wortbeiträge, die es sowohl bei einer Anfangs- als auch bei einer Abschlusskundgebung zu hören gab. Unter den Redner/innen war mit Naram Alomar von der Nachbarschaftsgruppe gegen rechts aus Hitzacker-Dorf eine Frau, die ganz konkret von den rechtsextremistischen Deportationsplänen, an denen bekanntlich maßgeblich AfD-Politiker, aber auch einzelne Mitglieder von CDU und Werteunion beteiligt waren, betroffen wäre. Seit mehr als einer Woche bringen diese Absichten die Menschen in Deutschland auf die Straße. Sie habe 2014 alles in Syrien zurückgelassen. „Ich habe gedacht, das alles Schreckliche, was ich erlebt habe, sollen meine Kinder nicht erleben.“ Nun hat sie „richtig Angst“, so Naram. „Ich brauche euch“, rief sie der Menge zu. Lüchow-Dannenbergs Landrätin Dagmar Schulz (parteilos) sprach davon, dass der Holocaust-Gedenktag heute „wichtiger denn je“ sei. „Wir müssen aus der Vergangenheit lernen“, sagte sie. „Spätestens jetzt weiß jeder, welches Gedankengut umgesetzt werden soll“, warnte Schulz. Die Maske der Rechtsextremen sei gefallen. Markus Wölk, Sprecher der Kreis- Grünen, warnte: „Wer Rechten nach dem Mund redet, schwächt die Demokratie.“