20. Juli: feiert Schnega den Vörgodendeelsdag
bm Schnega. Was hat es mit den Flüsterhüten auf sich, und wie funktioniert ein alter Dreschkasten? Diese Fragen und viele mehr lassen sich morgen beim traditionellen Erntefest in Schnega beantworten. Denn dann heißt es wieder: „Ernten wie zu Großmutters Zeiten“. Das Feld, auf dem in traditioneller Form geerntet wird, sei bereits am Mittwoch entsprechend vorbereitet worden, informiert Tanja Thon, die im Vorstand der Erntefestgruppe ist und dem traditionellen Treiben bereits seit über 30 Jahren angehört. „Es wurde mit der Korbsense entsprechend vorgemäht, damit der Dreschkasten dort auch aufgestellt werden kann. Außerdem ist es eine gute Übung für die neuen Mäher und Binderinnen. Das Binden der Garben probieren wir auch schon im Vorfeld“, informiert Thon. Der Vörgodendeelsdag – das Erntefest – findet in diesem Jahr zum 46. Mal statt und ist in jedem Jahr mit einem Festumzug, viel Musik und Tanz verbunden. „Beim Mähen auf einem Feld am Ortsausgang Schnega in Richtung Oldendorf wird immer viel gelacht und gefeiert“, freut sich Thon schon jetzt auf den besonderen Tag.
Nach wie vor freue sich die Erntefestgruppe über reges Interesse, auch was das Erlernen historischer Erntemethoden betreffe. Im Anschluss an das Anmähen wird die – ebenso – traditionelle Erntekrone aus Hafer, Roggen, Weizen und Triticale gebunden, die an dem Festtag einen der Höhepunkte des Festumzugs bildet. „Die Krone wird jedes Jahr verkauft. Die neue Krone wartet aber noch auf Interessenten“, erläutert Thon. Der Festumzug beginnt Sonnabend, dem 20. Juli, ab 14 Uhr, dieser führt vom Schnegaer Marktplatz durch den Flecken zum Festplatz am Ortsausgang. Begleitet wird dieser von Mitgliedern der Erntefestgruppe, bekleidet mit historischen Gewändern, sowie Gästen und eingeladenen Gasthoheiten. Selbst die kleinen Gäste tragen ebenfalls Strohhüte und historische Kleidung.
Gegen 14.30 Uhr beginnt die historische Ernte auf dem Feld. Den Anfang machen die Mäher mit den für die Swinmark typischen Korbsensen, mit denen der Roggen abgemäht wird, „wobei die Ähren in den Korb fallen, sodass die Binderinnen es hinterher leichter haben“, erläutert das Vorstandsmitglied den Ablauf. Von den Binderinnen wird das Getreide dann zu Garben gebunden, und diese werden zu Stiegen zum Trocknen aufgebaut.
Nach der Vesper und dem Tanz um die Stiegen unter Begleitung der Erntefestmusikanten wird gezeigt, wie das Getreide aus dem Vorjahr gedroschen wird. Ganz zum Schluss laufen die Kinder noch einmal über das Feld, um in kleinen Körbchen die restlichen Ähren einzusammeln.
Ein kleines Highlight sei der Auftritt von „De lütten Swinmärker“, die traditionelle Tänze zeigen. Auch der Spielmannszug Billerbeck werde das lustige Treiben musikalisch begleiten, so Thon. „Außerdem haben wir viele Aussteller, die ihr Handwerk verkaufen, sowie eine Tombola. Es wird ein bunter Tag“, verspricht Tanja Thon.
Ab 17 Uhr findet die Proklamation der neuen Erntekönigin statt. Und was die Flüsterhüte betreffe, verrät das Erntefestgruppenmitglied: „Die Hüte sind recht groß und dienten früher als Schutz vor der Sonne und dem Staub, und man konnte nicht sehen, was geflüstert wurde.“
Wie anno dazumal: Vörgodendeelsdag in Schnega
14 Uhr: Festumzug durch Schnega vom Marktplatz
14.30 Uhr: historische Ernte auf dem Roggenfeld am Ortsausgang in Richtung Oldendorf; Kaffee und Kuchen und viele Aussteller mit Kunsthandwerk sorgen für Abwechslung auf dem Festplatz.
17 Uhr: Proklamation der neuen Königin und Vorstellung der Gasthoheiten; anschließend gemütliches Beisammensein unter den Eichen