Konstantin Leimig von der Kurve Wustrow (2. von links) überreichte die Plaktette an Schulleiterin Andrea Hahlbohm (rechts). Die Aktion vorbereitet hatten Lehrerin Maike Bodendieck (Mitte) und Schulsozialarbeiterin Mandy Schott (links), Schulpate wurde Pastor Jörg Prahler.

Grundschule Gusborn Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus“

bv Groß Gusborn. Bei der Einschulungsfeier der Grundschule Gusborn gab es in diesem Jahr nicht nur leuchtende Augen bei den ABC-Schützen, sondern auch einen besonderen Grund zum Feiern: Die Schule wurde als erste Grundschule in Lüchow-Dannenberg offiziell in das bundesweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen.

Die Plakette überreichte Kon-stantin Leimig von der Kurve Wustrow, der die Netzwerk-Landeskoordinatorin Melanie Stamer vertrat. „Ihr habt esgeschafft – herzlichen Glückwunsch!“, sagte Leimig vor Eltern, Lehrkräften und Kindern. Bundesweit gehören inzwischen über 4.600 Schulen mit mehr als 2,5 Millionen Schülerinnen und Schülern zum Netzwerk, in Niedersachsen sind es fast 500.

Projekte für Respekt, Toleranz und Vielfalt

Mit der Auszeichnung verpflichtet sich die Schulgemeinschaft, sich dauerhaft gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen und regelmäßig Projekte für Respekt, Toleranz und Vielfalt auf den Weg zu bringen. „Es geht darum, deutlich zu machen, dass alle Kinder an der Schule die gleichen Chancen haben sollen – egal, wie sie aussehen, welchen Gott sie gut finden oder wen sie lieben möchten“, betonte Leimig: „Und das in einer Zeit, in der rechtsradikale Haltungen wieder offen zur Schau getragen und sogar in unseren Parlamenten vertreten werden. Dagegen müssen wir als Gesellschaft vorgehen.“

Das war auch der Gedanke von Lehrerin Maike Bodendieck, die die Idee hatte, dem Netzwerk beizutreten. „Rechtsex-treme Gesinnung breitet sich immer weiter aus. Wir finden es wichtig, schon Kindern im Grundschulalter beizubringen, dass kein Mensch aufgrund äußerer Merkmale weniger wert ist“, erläutert Bodendieck.

Eine Kultur des Hinsehens entwickeln

Schulleiterin Andrea Hahlbohm erklärte, dass mit Initiativen wie der Projektwochezur Demokratiebildung, der Streitschlichter-AG mit eigenem Raum und den regelmäßigen „Miteinander-Stunden“ im Klassenverband das respektvolle Zusammenleben an der Schule bereits gefördert werde.

Während der Projekttage zur Demokratiebildung etwa durchliefen alle Kinder sechs Module, die auf Artikeln des Grundgesetzes basierten. Ein Schwerpunkt war das Thema Rassismus. Auf die Frage, wie die Schule die Mitgliedschaft ausgestalten wolle, erläutert Schulsozialarbeiterin Mandy Schott: „Es geht um die Entwicklung einer Kultur des Hinsehens. Wir wollen sensibilisieren und rassistisches und diskriminierendes Verhalten bewusst machen, gemeinsame Werte im Schulalltag leben,soziale Verantwortung vermitteln und die Kinder mitgestalten lassen.“

Ein Dank ging auch an den neuen Schulpaten: Pastor Jörg Prahler erinnerte daran, dass Vielfalt akzeptiert und respektiert werden müsse. In einer Zeit, in der diese Werte zunehmend infrage gestellt würden, sei es wichtig, sie den Kindern auch in der Schule mit Nachdruck zu vermitteln – „und daran wirke ich gern mit“.

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