Plötzlich platzte die Fruchtblase: Baby erblickt auf dem Weg in die Capio-Klinik das Licht der Welt
bv Tobringen. Emma Marie Spindler erblickte am 12. Juni 2020 das Licht der Welt – gesund und munter, allerdings nicht, wie die meisten Kinder in Lüchow-Dannenberg, in der Capio Elbe-Jeetzel-Klinik, sondern auf dem Weg dorthin. Im Auto, auf der Straße. Denn Emma hatte es unglaublich eilig. „Eigentlich war für diesen Tag der Wehencocktail geplant, für neun Uhr“, berichtet Emmas Mutter, die 28-jährige Nina Spindler. „Aber die Wehen setzten dann schon morgens um vier ein.“
Nina lebt mit ihrem Mann Nico und ihren Kindern Dario (8) und Mia-Julie (3) in Tobringen. Die junge und inzwischen große Familie lebt mit ihren Schwiegereltern gemeinsam in einem großen Haus. Nico, er arbeitet als angestellter Maurer-Polier, hat vor kurzem ein eigenes Haus in Trebel gekauft, welches er gerade umbaut. „Mein Vater ist Maler, mein Schwiegervater ist Tischler, das passt ganz gut“, lacht der 28-Jährige. Gemeinsam schafft man eine ganze Menge. „Ich halte das aus, das ist nicht so schlimm“, erinnert sich Nico an die Aussage seiner Frau an jenem Junimorgen. Um halb sechs hatte Nina kurz mit ihrem Vater gesprochen. „Aber es wurde immer döller. Ich sagte dann: Schatz, wir müssen jetzt ins Krankenhaus.“
Es gab ein Problem: „Wir haben nur Leute in der Familie, und Bekannte, die arbeiten – wer passt auf die anderen beiden auf?“ Zum Glück konnte ein Freund einspringen. „Später kamen meine Schwester und meine Mutter noch dazu. Wir sind dann losgefahren. Nina konnte gar nicht einsteigen, wegen der starken Wehen. Ihr Vater hatte große Angst, dass das Baby zu Hause auf die Welt kommt, er half uns, konnte schließlich die Autotür zumachen. Dann konnten wir starten. Vorher musste ich nochmal ins Haus, meine Corona-Maske holen.“ In Ranzau platzte plötzlich die Fruchtblase – im Auto.
Nico erinnert sich: „Parallel habe ich im Krankenhaus angerufen und darum gebeten, ob sie uns am Eingang mit einer Trage abholen sollen – meine Frau konnte definitiv nicht mehr laufen. Wir fuhren weiter. Die Wehen wurden immer stärker.“ Und dann – kam Emma zur Welt. Im Auto. „Es ging wirklich wahnsinnig schnell“, erinnert sich Nina. „Bei Dario lag ich 13 Stunden in den Wehen, bei Mia-Julie sogar 18. Deswegen dachte ich: du hast ja noch Zeit. Das es am Ende nur 35 Minuten waren – das hatten wir nicht erwartet.“