Strenge Hygiene- und Abstandsregeln bei der Schulung neuer Kameraden eingehalten
hbi Dannenberg. Unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln wurde vor kurzem eine Feuerwehr-Grundausbildung – der Truppmann1-Lehrgang – zu Ende geführt und 31 neue Blauröcke ausgebildet. 100 bis 120 neue Feuerwehr-Leute werden normalerweise pro Jahr an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Landkreises in Dannenberg ausgebildet.
Diese Zahl wollte man auch in 2020 wieder erreichen, so war zumindest der Plan. Am 3. März startete der erste Lehrgang in diesem Jahr mit zahlreichen Theorie-Unterrichten. Als sich die Corona-Lage zuspitzte, wurden dann jegliche Feuerwehr-Dienste im Landkreis am 14. März abgesagt und die FTZ alssystemrelevante Einrichtung für Besucher gesperrt, um eine weitere Verbreitung des Covid-19-Virus aufzuhalten. Somit wurde auch der betroffene Lehrgang kurz vor Beginn der praktischen Ausbildung abgebrochen. 31 hoch motivierte Feuerwehr-Einsteiger mussten jetzt erstmal eine Zwangspause einlegen, wie es weiter gehen sollte, wusste keiner.
Erst Ende Mai konnte man sich darauf verständigen, dass man versuchen will, zumindest den gestarteten Lehrgang zu Ende zu bringen – mit Abstand, Maske und deutlich weniger Leuten. Das Ausbilder-Team der Kreisfeuerwehr rund um Kreisausbildungsleiter Frank Konau war also gefordert und so begann man mit der Planung und entwickelte ein Konzept. Oberstes Credo war es dabei, so wenig wie möglich Feuerwehrangehörige zu „mischen“, um die Gefahr einer Infektionsverschleppung zu minimieren – nicht auszudenken, wenn man eine Feuerwehr komplett abmelden müsste. Also wurden die 31 Teilnehmer in vier Gruppen mit maximal acht Teilnehmern zusammen gefasst – hinzu kamen je zwei Ausbilder, sodass die maximale Zahl von zehn Personen nicht überschritten wurde – dies deckt sich mit den Feuerwehr-Dienstanweisungen aus den Samtgemeinden.
Klar ist auch, dass der Unterricht nur mit ausreichendem Abstand durchgeführt werden konnte. In der praktischen Ausbildung, wo der Abstand nicht immer ausreichend eingehalten werden kann, wurden Mund-Nasen-Bedeckungen getragen. Am Ende waren alle rundum begeistert, dass dieser “Corona-Lehrgang” so gut ablief. “Die Teilnehmer waren bestens vorbereitet, man hat nicht gemerkt, dass die theoretische Grundlagen-Vermittlung bereits sechs Monate zurück- liegt”, waren sich die Ausbilder einig. “Dafür, dass der Lehrgang unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden musste, lief es richtig gut – für 2021 arbeiten wir jetzt schon an einem Konzept, das es uns dann wieder erlaubt, die Teilnehmerzahl zu erhöhen”, erläutert der Kreisausbildungsleiter. Denn in diesem Jahr hat sich ein “Stau” aufgebaut, den man im nächsten Jahr abarbeiten muss. Lehrgangsteilnehmerin Miriel, 35, von der FF Splietau, meint zur Feuerwehr-Ausbildung in Corona-Zeiten: “Die Unterbrechung Mitte März war schon nervig, da man sich doch auf den Lehrgang vorbereitet und die Zeiten auch verplant hatte. Aber natürlich habe ich Verständnis für die Maßnahmen und bin froh, den Lehrgang noch abschließen zu können.” Beverley, 17, von der FF Laase, findet: “Dadurch, dass wir den Theorieunterricht im März schon durch hatten, musste ich mich selbst auf den “Neu-Beginn” vorbereiten, also wirklich lernen. Aber natürlich ist alles besser, als krank zu sein.”