Historischer Weihnachtsmarkt
lk Lüchow. Die Weihnachtsmärkte gehen zurück auf spätmittelalterliche Verkaufsmessen und damals häufig eintägige Märkte, die den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit gaben, sich mit Fleisch und winterlichem Bedarf einzudecken. In der Jeetzel-Zeitung am 17. Dezember 1889 war zu lesen: „Der gestrige Weihnachtsmarkt, sonst für die Geschäfte der beste Markt des Jahres, hat die auf ihn gesetzte Hoffnung bezüglich eines guten Geschäftes nur zu einem bescheidenen Theile erfüllt, wenn auch das schöne Wetter eine sehr große Anzahl nach hier geführt, so blieben es in den meisten Fällen nur Gäste, welches des Vergnügens halber und nicht des Kaufens zu Markt kamen.“ Auch die Budenbesitzer auf dem Lüchower Krammarkt gaben klagend zu Protokoll: „Auf dem Krammarkt war Publikum genug, doch war die Kauflust schwach, ausgenommen bei den Honigkuchenbuden, welche hauptsächlich von der jungen Welt frequentiert wurden.“ Doch nicht ganz unzufrieden waren die Wirte, denn die Geschäftslokale waren bis zum späten Abend gefüllt. So kam keine rechte Stimmung auf. Allgemein wurde bemängelt, der Orgeldreher und auch Musikanten fehlten gänzlich. Auch der Rindvieh- und Pferdemarkt am Vormittag zeigte nur einen sehr schwachen Antrieb im Vergleich zum Vorjahre. Statt 200 Kühe wurden nur 150 Kühe verkauft. Auch der Pferdehandel verlief flau. Von den 30 Pferden wechselte nur die Hälfte ihren Besitzer. Es bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahre der Weihnachtsmarkt sich wieder lohnen wird. Aufgezeichnet von Undine Stiwich.