„Alle Kinder können mitmachen“

Wustrower Erntefest: Was macht der Kinderschützenfestausschuss?

bv Wustrow. „In diesem Jahr bekommt unser Festumzug wieder die Größe, die er vor Corona hatte“: Optimistisch blickt der Vorsitzende des Erntefestvereins Wustrow, Matthias Böhnsch, auf das kommende Wochenende.Es sind wieder Festwagen dabei, die im vergangenen Jahr nicht dabei waren. 2022 hatten sicherlich noch einige sehr großen Respekt vor Corona, und das planerische Zeitfenster war wesentlich kleiner, als es in diesem Jahr ist. Der Festumzug wird ähnlich groß wie 2019 werden – das ist eindeutig positiv zu sehen“, so Böhnsch (siehe dazu auch Seite 13).

Ganz wichtig ist Böhnsch zu betonen, dass alle Wustrower Kinder am Kinderschützenfest teilnehmen können sollen. „Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen, auch wenn die Eltern eventuell Angst vor den finanziellen Folge haben – der Verein hilft! Unter anderem gehen dafür auch in diesem Jahr die Spendensammler ehrenamtlich von Tür zu Tür.“

Das sei ein harter Job, so Böhnsch, der früher, als junger Mann, die Spendensammler selbst begleitet hat.„Aber ein äußerst wichtiger Job. Der Verein braucht das Geld“, so Böhnsch, der sich herzlich bei allen Spendensammlern bedankt. Böhnsch erklärt, warum der Kinderschützenfestausschuss so viel Spenden braucht: „Wir sind die, die gerade alle Kinder in Wustrow unterstützen – sowohl Kindergartenkinder als auch Grundschulkinder und Kinder auf weiterführenden Schulen. Alle Kinder, die am Umzug teilnehmen, bekommen Wertbons von uns geschenkt, unabhängig davon, ob die Eltern im Erntefestverein sind oder nicht. Und alle Kinder, die am Wettkampf um die Königswürde teilnehmen, bekommen ein Geschenk – ebenfalls unabhängig davon, ob die Eltern Mitglied sind oder nicht. Im vergangenen Jahr waren es um die 40 Kinder – das bedeutet 40 Geschenke.

„Jedes Kind in Wustrowsoll sich die Königswürde leisten können“

Für Kinderkönige und Kinderköniginnen, die aus einem Haushalt kommen, der finanziell nicht so gut gestellt ist, werden die Kosten, die so eine Königszeit mit sich bringt, bis zu 100 Prozent vom Kinderschützenfestausschuss übernommen. Denn, so betont Böhnsch: „ Jedes Kind in Wustrow soll sich die Königswürde leisten können.“

Auch die Kinder, die während des Erntefestes die Erntekrone begleiten und die bunten Bänder in den Händen halten, bekommen als Anerkennung Wertbons für ihre Hilfe überreicht, beziehungsweise werden kulinarisch versorgt. Böhnsch: „Last, not least wird auch der Kinderfasching vom Kinderschützenfestausschuss bezahlt. Das bedeutet: Jedes teilnehmende Kind bekommt eine Waffel, eine Flasche Brause und ein Tombola-Los. Und jedes Los gewinnt. Und der Kinderschützenfestausschuss übernimmt auch diese Kosten – wieder für alle Kinder, auch hier unabhängig davon, ob die Eltern im Verein sind oder nicht.“

In diesem Jahr werde auch ein runder Geburtstag gefeiert: 180 Jahre Erntefestverein Wustrow. „2018 haben wir unser 175-jähriges Bestehen gefeiert, mit der großen Festschrift, die als Buch aufgelegt wurde.“

Ein Team um Werner Braunschweig wird den Erntefestumzug und auch das gesamte Drumherum filmen – Ziel ist eine Dokumentation des Erntefests 2023.

Im vergangenen Jahr kam die EJZ nach dem Erntefest-Umzug zu dem Schluss, dass die zwei Jahre ohne Erntefest – wegen Corona – im nächsten Band der Erntefest-Chronik bestimmt nur als Fußnote erwähnt werden. Denn die Wustrower Erntefestfreunde hatten 2022 gezeigt, dass die dreijährige Abstinenz des beliebten Heimat- und Volksfestes ihre Lust aufs Feiern eher verstärkt hat. Davon hatten sich über tausend Zuschauerinnen und Zuschauer am Straßenrand am Sonntag beim Höhepunkt der Feierlichkeiten, dem großen Festumzug, überzeugt. Die Wagenbauer hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und in dem knappen Vierteljahr, in dem sie Zeit hatten, Festwagen zu bauen, tolle Ideen umgesetzt. Der Vorstand des Erntefestvereins um Matthias Böhnsch und seinen Stellvertreter Kai Albrecht freute sich zudem über einen enormen Besucherzustrom auf dem Festplatz am Freitag und am Sonnabend, der in den vergangenen Jahrzehnten seines Gleichen sucht. Bis in die morgendliche Helligkeithinein tanzten, feierten und amüsierten sich die Erntefestfreunde, darunter viel jüngeres Volk, in beiden Nächten im Fehl.

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