Neue Kiebitz-Reihe „Sammelleidenschaft“: Marian Mothsche liebt Vorhangschlösser aller Art
kek Lenzen/Elbe. Zu denen, die auf das gleichermaßen platzeinnehmende wie auch zeitraubende – und zudem wissenfördernde – Hobby des Sammelns gekommen sind, gehört Marius Mothsche. Der Lenzener besitzt aber auch die Voraussetzung dafür: die dafür nötigen Stellflächen. In seiner picobello sauberen Scheune samt ehemaligem Viehstall ist alles mit Sammelobjekten dicht besetzt. „Es ist unglaublich, was die Leute alles wegwerfen, was aber auf der anderen Seite insbesondere hervorragende Qualität besitzt, weil es ja noch für die Ewigkeit hergestellt wurde“, sagt der 49-Jährige.
Und so finden sich an und auf Balken und an Wänden Emaille-Schüsseln, Gießkannen aus Zink, etliche Mause- und Rattenfallen, Hufeisen und Zubehör für Pferdegespanne. Aber das größte Vergnügen bereitet es dem gelernten Maurer, „irgendwo“, und das heißt meistens in Containern, wenn einmal wieder eine Haushaltsauflösung durchgeführt wird, Schlösser zu finden. „Das ist dann für mich eine große Freude!“
350 dieser kleinen Absperreinrichtungen haben inzwischen den Weg in die Mothsche’sche Scheune gefunden, wo sie der Sammler fein säuberlich an zwei alten Türen angebracht hat – um sich jeden Tag beim Vorbeigehen daran zu erfreuen. Natürlich sind die Sammelobjekte „solo“, das heißt, ohne dazugehörigen Schlüssel, aber das tut den Denkwürdigkeiten keinen Abbruch.
Einträchtig hängen dort aus rund 100 Jahren alte eiserne und neuere Exemplare aus Aluminium, Stahl und Messing zusammen. Und so gibt es nicht nur Bügelschlösser, zu denen auch Bolzen- oder Diskusschlösser gehören, sondern auch Zahlenschlösser aller Art. Mit letzteren Ausstellungsstücken sind übrigens 10 000 verschiedene Kombinationen möglich, wenn sie eine Kombination mit vier Zahlen aufweisen. Und die ganz neuen sind in der Kollektion bereits ebenfalls vertreten. „Denn in 20 Jahren gelten die dann ja auch wieder als alt.“
Schließlich geht der Trend in Richtung elektronischer Schlösser, die mit nur einem Klick geöffnet werden können. Andererseits werden richtig alte Schlösser aus barocken oder noch viel früheren Zeiten inzwischen mit dreistelligen Summen gehandelt.
„Auf jeden Fall möchte ich diese eine Fläche mit Schlössern noch vollhängen“, meint der ehemalige Gandower, der vor fast acht Jahren in der Lenzener Jahnstraße ein Anwesen erworben hat, um von dort aus einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen zu können, vergnügt. Dadurch ist für das Hobby auch der notwendige Platz da. An den Wänden findet sich schließlich auch eine Sammlung von Angelruten. Die aber ist momentan leider nur zum Anschauen. „Zum Angeln komme ich nicht mehr, denn dafür fehlt mir einfach die Zeit“, bedauert Marian Mothsche. Aber das wird durch das Verständnis der Ehefrau wieder wettgemacht, „denn sie ist auch eine Sammlerin, aber eher von bunten Deko-Stücken“.