Ein Besuch in Büttenwarder

Schützenbrüder besuchten Drehort von Kultserie

bm Künsche. Wie kommt man eigentlich auf die Idee, sich eine Piaggio-Vespa zu kaufen, um damit ins etwa 130 Kilometer entfernte Gröhnwohld zu fahren? „Weil man auch einmal verrückte Dinge tun muss“, erklärt Holger Herms über diesen besonderen Ausflug, den er zusammen mit sechs Freunden unlängst unternahm. Ein weiterer Grund ist sicherlich die Tatsache, dass allesamt mehr als eine Sache gemeinsam haben: Sie sind Mitglieder im Künscher Schützenverein und zudem echte Fans der NDR-Kultserie „Neues aus Büttenwarder“, die in dem schleswig-holsteinischen Ort Gröhnwohld gedreht und nach zweieinhalb Jahrzehnten vor zwei Jahren eingestellt wurde. Vielen bekannt sind die beiden Hauptfiguren, die Landwirte Kurt Brakelmann alias Jan Fedder und Adsche Tönnsen alias Peter Heinrich Brix, die in den Geschichten den trockenen norddeutschen Humor oft überspitzt, aber liebenswürdig auf den Punkt gebracht und dabei aktuelle Themen humorvoll aufgegriffen haben.

Tony Grambeck habe die Idee für diesen Ausflug an Weihnachten gehabt: „Als ich auf dem Sofa lag und einmal wieder eine der Büttenwarder-Serien geschaut habe.“ Ein besonderes Requisit der Serie und Adsches treuestes Gefährt ist die Piaggio Vespa Ciao. „Daher haben wir uns jeder so eine Mofa gekauft, allerdings in unterschiedlichen Ausführungen. Es gibt ja auch noch die Piaggio-Vespa Si und die Bravo.“ Eine blaue Kutte mit der Aufschrift „Moped und Mofa Freunde Künsche“ rundete den einheitlichen Auftritt ab.

Die Hinfahrt habe etwa neun Stunden gedauert, weil eines der Motorräder bereits nach zehn Kilometern einen platten Reifen hatte, und ein weiteres ging 16 Kilometer vor dem Ziel kaputt. „Ein defekter Unterbrecherkontakt, den wir aber reparieren konnten. Wir hatten ja alles dabei“, erzählt Mario Herms.

Der erste Anlaufpunkt sei die berühmte Kneipe „Unter den Linden“ gewesen, ein beliebtes Anlaufziel von Brakelmann und Adsche, die nicht nur gerne Bier und Köm getrunken haben, sondern „schon ein bisschen wie Bier und Köm waren, um im Bild zu bleiben“, wie der Schauspieler Peter Heinrich Brix in einem Interview einmal gesagt habe.

„Durch unsere kleinen Zwischenfälle kamen wir leider etwas zu spät und die Kneipe war zu. Wir hatten uns aber angemeldet, und am nächsten Tag konnten wir dort unseren Frühschoppen genießen. Ich durfte sogar selbst Bier an dem Tresen zapfen, an dem Gastwirt Shorty aus der Serie immer gezapft hat“, war Mario Herms begeistert. Spannend waren auch viele Geschichten der Kneipenbetreiberin, die auch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert habe.

Für die Truppe, deren Mitglieder im Alter von 31 bis 63 Jahren sind, ist die Serie deshalb so besonders, weil vieles zwar pointiert, aber dennoch authentisch sei. „Ich denke, wir lieben diese Serie, weil wir auch alle Dorfkinder sind“, erklärt Tony Grambeck. „Mein Vater und mein 13-jähriger Sohn schauen das auch, der Humor ist zeitlos“, findet Fabian Herms. Der Rückweg sei dann deutlich schneller gewesen, ohne Zwischenfälle. Einen weiteren Ausflug mit den Piaggios werde es sicherlich auch geben.

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