Alexander Ottavio organisiert drei Projekte – Lüchow-Dannenberg spendet vielfach für Ukraine
bv Lüchow-Dannenberg. Alexander Ottavio aus Hitzacker ist wieder einer derjenigen, die in der Krise Hilfe organisieren – Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine. Und Hilfe für Menschen, die gezwungen sind, in der Ukraine zu bleiben, aus welchen Gründen auch immer. Als engagierter Mensch kann Ottavio auf Erfahrung und ein dichtes Netzwerk an Spendern und Logistikern zurückgreifen. Das hilft ihm auch jetzt. Am Sonntag bedankte er sich öffentlich auf Facebook. „Mein Projekt Hilfstransporte geht in die letzten Arbeiten und wird diese Woche das Wendland verlassen. Aber nicht nur die Hilfsgüter wurden mir zur Verfügung gestellt. Dank einiger Geldspenden kann ich auch einen Teil des Transports finanzieren.“ Eine große Spende habe ihn erreicht, und viele kleinere. Deshalb konnte Ottavio auch bei seinem zweiten Projekt, der Rechtshilfe für Männer, die nicht in den Krieg ziehen wollen, die ersten Gelder für die Kanzlei in der Ukraine anweisen, die jungen Männern beim Kriegsdienstverweigern hilft. „Das ist großartig“, freut sich Ottavio. Das dritte Projekt ist die finanzielle Unterstützung von Geo Messmer: Der waghalsige Münchner hilft ehrenamtlich in der Ukraine, Menschen aus dem Kriegsgebiet zu evakuieren (siehe auch Seite 3). Sogar Schlafplätze für Geflüchtete hat Ottavio in Hitzacker und Umgebung schon vermittelt. Ottavio bedankt sich bei allen Spendern „im Namen der Menschen, denen wir helfen. Aber ich fürchte, diese Hilfe wird kein Sprint, sondern eher ein Marathon.“
Ottavio organisiert selbst einen professionellen Spendentransport, der am heutigen Mittwoch startet, ähnlich wie der große Transport von Landkreis und DRK. „Professionell heißt, dass wir auf Logistiker in Polen und der Ukraine zurückgreifen, die uns helfen, die Güter dahin zu bringen, wo sie benötigt werden.“ Dazu steht der ehrenamtlich tätige Verein Heimatstern, der für Ottavio schon vielfach Spenden in Flüchtlingslager brachte, in Verbindung mit der Kirche und einer NGO in der Ukraine. Neben einigen Tausend Litern Apfelsaft, gespendet von Voelkel, spendet Bianca Altenburg-Caleffi drei Paletten Milch und Säfte, ebensolches tut der Edeka-Markt Hildebrandt in Gartow. Bei aller Hilfsbereitschaft gebe es momentan ein Problem: „Viele Menschen fahren einfach los, um Hilfsgüter an die Grenze zu bringen. Unkoordiniert. Damit verstopfen sie die Grenze. Das ist lieb gemeint, bewirkt aber unter Umständen sogar das Gegenteil, verschlimmert die Situation vor Ort. Mein Tipp: Geben Sie ihre Spenden bei den großen Unternehmen ab, die das professionell betreiben: DRK, Johanniter, Landkreis und andere.“ Der große Unterschied zur Flüchtlingswelle von 2015 sei, so Ottavio, dass die Menschen mit offenen Armen in ihren Bruderländern empfangen werden. „In Moldawien, Rumänien, Polen gibt es Aufnahmelager, es gibt zuessen und Schlafplätze. Vor allem in der Ukraine werden Lebensmittel benötigt.“