Erste Tiertafel ist eröffnet

Gegen symbolischen Obolus: Futter für Tierhalter

bv Lüchow. Als André Scherer am Freitagabend in Lüchows Burgmühlenweg 7 kurz davor war, mit seiner Partnerin Suse Hasani das rote Band vor dem Lager zu zerschneiden – der offizielle Startschuss für Lüchow-Dannenbergs erste Tiertafel, da betonte er, wa­rum er und Hasani die Tiertafel ins Leben gerufen haben: um zu verhindern, dass bedürftige Menschen ihre Haustiere abgeben müssen, weil sie sich diese Tiere nicht mehr leisten können, allen voran wegen der massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten, die auch vor Tierfutter nicht haltmachen. Und da kullerten bei Suse Hasani ein paar Tränen – Tränen der Erleichterung und der Dankbarkeit, dass diesen Menschen jetzt geholfen werden kann.

Im Vorfeld seien öfter Menschen an Hasani und Scherer herangetreten mit der Bitte, ihr Haustier zu vermitteln, da sie die Futterkosten nicht mehr bewältigen könnten. Aber Haustiere sind mehr als nur ein Kostenfaktor: Sie sind Freunde und Begleiter von Menschen, sind sogar der Gesundheit zuträglich, wie etwa Studien von Krankenkassen belegen (Kiebitz berichtete).

Hasani und Scherer präsentierten am Freitagabend einer ganzen Reihe von Gästen die hellen, freundlichen Räume, die ehrenamtlich von Helferinnen und Helfern – Profis und Laien – in einen erstaunlichen Zustand versetzt wurden. Das Ganze erinnert nun eher an einen hippen Co-Working-Space. Das sei durchaus mit Absicht passiert, erklärte Scherer, denn die Tiertafel soll künftig auch als Treffpunkt zum Austausch für Tierfreunde, für Versammlungen und Vorträge genutzt werden. Begrüßt wurden neben den ehrenamtlichen Helfern eine ganze Reihe von Sponsoren, die sich beteiligt haben – entweder einmalig, wie Thorsten Hensel vom Wendlandmarkt oder die VR-Plus-Bank, oder Sponsoren, die mit einem monatlichen Beitrag helfen, die Miete zu bezahlen: Elbe Dichtungen Hitzacker, die Firma Tierfutter Lunderland, Familie Przybylla Darvish und die Tierpension Cindy Grimm. Auch nahmen Gartows SG-Bürgermeister Christian Järnecke teil sowie Schnegas Bürgermeisterin Annegret Gerstenkorn. Ganz kostenlos ist die Futterausgabe nicht: Ebenso wie bei der Tafel müssen Kunden einen sym­bolischen Betrag entrichten. Damit unterstützen sie die Verwaltung und Logistik. Bedürftige müssen vorher nachweisen, dass sie die Hilfe der Tiertafel in Anspruch nehmen dürfen. Dazu reicht ein Rentenbescheid, ein So­zialhilfebescheid oder Ähn­liches.

Am Montag, dem 18. September, ist der erste Ausgabetag. Dann soll die Verteilung wöchentlich immer montags von 15 bis 17 Uhr erfolgen. Alle Infos: www.tierfreunde-wendland.de

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