Grundwasserbestände haben sich erholt

Drei Monate statt Jahre

hey Lüchow-Dannenberg. Von einem Extrem ins nächste – bei den Grundwasserständen ist dies die Einschätzung des niedersächsischen Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). In keinem Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Niedersachsen sei so viel Niederschlag verzeichnet worden wie im zurückliegenden Winter, so das LBEG. Wo vorher Trockenheit herrschte, gab es plötzlich Wasser im Überfluss.

Auch der Landkreis Lüchow-Dannenberg war davon nicht ausgenommen. Karten des Niedersächsischen Kompetenzzentrums Klimawandel, kurz NIKO, in dem das LBEG mitarbeitet, zeigen für September 2023 noch Trockenheit, ab Oktober bis Februar dieses Jahres dann Niederschlagswerte, die an einigen Orten bis zu 180 Prozent über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegen. Die stärksten Regenwerte gab es im Dezember; auch der Februar brachte laut den Daten des NIKO mehr Niederschlag als im Durchschnitt. Dazwischen gab es allerdings mit dem Januar einen der Regenmenge nach normalen Monat.

Erstaunlich gut abgezogen sei das Wasser mittlerweile, stellte Lüchow-Dannenbergs Kreislandwirt Adolf Tebel fest. Viele Wege seien wieder gut befahrbar; seit fast drei Wochen habe es nicht mehr geregnet. Die Arbeit auf den Feldern sei – da, wo es geht – angelaufen. Die Bauern hätten erste Kartoffeln gepflanzt und Getreide eingedrillt.

In den Blickpunkt der Hydrologieexperten rückt unterdessen zunehmend die Dynamik der Umweltvorgänge. So sei es nicht unbedingt zu erwarten gewesen, dass sich die durch die Dürrejahre seit 2018 belasteten Grundwasserleiter derart schnell erholen, sagt Axel Lietzow vom LBEG. Unter durchschnittlichen Bedingungen hätte es Jahre gedauert, um die aktuellen Grundwasserstände zu erreichen. So waren es gerade einmal drei Monate. Die Folge: Debatten über Feldberegnung seien in diesem und vielleicht auch im nächsten Jahr voraussichtlich nicht zu erwarten. Die Grundwasserneubildung stoße gerade im Winter auf günstige Bedingungen, heißt es sinngemäß von LBEG-Hydrogeologin Gabriele Ertl: weniger Wasserbedarf durch die Vegetation, niedrige Temperaturen und damit geringere Verdunstung als im Sommer. Das bedeutet, dass Niederschlag auch im Boden versickern könne. Die Experten des LBEG geben trotz des vielen Regens der vergangenen Monate keine Entwarnung, was das Auftreten künftiger Dürren betrifft. Das hatte zu Jahresbeginn auch schon die Lüchow-Dannenberger Kreisverwaltung getan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert