Folgeschäden von Raubtierfraß sind nicht zu unterschätzen
lk Lüchow. Die Tage werden länger, die Sonne lässt sich blicken: Doch der Frühling bringt auch verstärkt Probleme mit Mardern am Fahrzeug und strapazierende Zeiten für
Pollenallergiker mit sich. Worauf bei diesen Themen vor allem zu achten ist, erklärt Holger Henne, Leiter der TÜV NORD-Station Lüchow-Dannenberg.
„Ab April beginnt die Marderzeit. Besonders Mardermännchen werden nun beißwütig. Nehmen sie den Geruch eines anderen Marders wahr, legen sie alles daran, den fremden Bau zu zerstören. Unglücklicherweise ist der Motorraum der ideale Platz für ein warmes, sicheres Nest“, informiert Henne.
Zerbissene Schläuche und Zündkabel
Am häufigsten seien Bauteile wie Kühlwasser- und Scheibenwasserschläuche, Stromleitungen und deren Isolierung sowie Unterdruckschläuche für die Motorsteuerung von den Bissattacken betroffen. Wesentlich gravierender wirkten jedoch die Folgeschäden, die durch die Marderbisse entstehen können. Diese würden oft nicht sofort bemerkt, könnten aber zu gefährlichen Situationen führen. Durch angebissene Zündkabel funktionierten die Zündkerzen nicht mehr richtig. „Sobald sich die Motorkontrollleuchte meldet, sollte umgehend die nächste Werkstatt angefahren werden, um Katalysatorschäden zu vermeiden“, rät Holger Henne. Bei beschädigten Kühlwasserschläuchen verliere das Fahrzeug schnell an Kühlflüssigkeit, was zu einer Überhitzung des Motors führen könne. Eine Beschädigung der Unterdruckschläuche verringere die Leistung des Motors. Dadurch könne der Bremskraftverstärker ausfallen, sodass die gewünschte Bremswirkung gegebenenfalls nicht erreicht und wesentlich mehr Kraft für das Bremsmanöver benötigt werden könnte.
Eine der erfolgreichsten Methoden für die Abwehr ist die Anwendung eines Elektroschockers: „Hier werden kleine Elektroplättchen mit der Autobatterie verbunden. Sie verbrauchen wenig Strom und die erzeugte Spannung ist für Mensch und Tier ungefährlich. Allerdings sollten die speziellen Plättchen nur von einem Fachbetrieb verbaut werden“, sagt der Stationsleiter. Direkte, durch Marder verursachte Schäden sind meist durch eine Teilkasko- und Vollkaskoversicherung abgedeckt. Folgeschäden hingegen können nicht immer berücksichtigt werden. Am besten erkundigt man sich im Voraus über mögliche spezielle Zusatzversicherungen, vor allem wenn das Wohngebiet ein beliebtes Ziel für Marder ist.