Mit Fahnenweihe, Musik und Tanz

Schifferkränzchen: ein familiäres Treffen mit über 200 Teilnehmern

rs Hitzacker. Ein Kränzchen ist ein kleines Treffen, meist weiblicher Personen, bei dem man sich zum Klönen, Handarbeiten und Kaffeetrinken trifft. Mithin ist das Diminutiv hinsichtlich des Schifferkränzchens des Schiffervereins unzutreffend: Rund 200 Schiffer von 26 Vereinen von Elbe, Weser, Saale, Havel und Spree sowie Abordnungen lokaler Vereine – etwa Hitz­ackers Schützenkönig und die amtierende Weinkönigin – trafen sich am Sonnabend im „Waldfrieden“, um dieses Traditionstreffen, das größte dieser Art im norddeutschen Raum, mit Reden, Auszeichnungen, Musik und Tanz zu begehen. Trotz der Dimension des Kränzchens, das bereits am Freitag mit einer Feier im Shantyheim begann und für viele mit einem Kaffeetrinken am Sonntag bei der Präsidentin Monika Sikorski ausklang, geht es dort familiär zu – man kennt sich, zum Teil seit Jahrzehnten, fühlt sich einander durch ähnliche Lebensstränge verbunden. Und es hätten sogar noch mehr Gäste sein können, denn von den sieben Vereinen der Kreisschiffervereinigung, zu der Hitzacker zählt, waren nur drei anwesend. Die Zahl der aktiven Fahrensleute innerhalb der insgesamt weniger werdenden Schiffervereine nimmt sukzessiv ab. Die Mitglieder werden im Schnitt immer älter, weshalb sich die unzähligen Gespräche oft um Traditionen drehten. Sikorski, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Lothar Jahnke, ihr Vorgänger im Amt, das Schifferkränzchen zu dem gemacht hat, was es heute ist, blickte aber auch in die Zukunft, hegt Hoffnung, dass es nach ihrem Ausscheiden aus ihrem Amt im Februar kommenden Jahres mit der gelebten Gemeinschaft weitergehe. Etliche Delegationen zollten Sikorski für das Geleistete ihren Dank: etwa der Lauenburger Reeder Markus Reich, der neun Chemietanker erfolgreich betreibt und nebenbei den historischen Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ steuert, und der erst 34-jäh­rige neue Vorsitzende der „Schwinger Bucht“, Timo Hammer, der sich von der ehemaligen Kapitänin Impulse für seinen Verein wünscht. Letzterer würde gern im Landkreis Harburg Ähnliches erleben dürfen wie in der Elbestadt, wo über 40 Fahnen – darunter etliche selten gezeigte historische – in den Saal getragen wurden. Ein weiterer Höhepunkt des Kränzchens war die überaus seltene Weihe einer Fahne – in diesem Fall für die Magdeburger Reederei Süßenbach, die Uwe Bunk, Leiter des Magdeburger Museums Elbeschleppdampfer „Württemberg“, initiiert hatte und die Pastor Jens Rohlfing vornahm.

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