„Neu Darchau will unverwechselbar werden“

Erfolgreiche Aufführung des Kinderzirkus Lillibee im Klangschalenpark

bv Neu Darchau. „Wir befinden uns hier mitten in einem äußerst spannenden Wandlungsprozess“, betont Andreas Conradt, Mitgründer der „Hafenmeile“ Neu Darchau und Initiator des ersten Kulturprogramms, welches von April bis Oktober um Zuschauer buhlt. „Das Problem vor Ort: Neu Darchau hat keinen echten Mittelpunkt. ­Eigentlich ist der Hafen das Zentrum. Deswegen versuchen wir, dieses Areal zu ­verschönern und vielfältig nutzbar zu machen, am ­besten unverwechselbar“, erläutert Conradt. Die Kulturelle Landpartie fand dort statt, die Freie Bühne Wendland war mit „Moby Dick“ zu Gast. „Wir sind vernetzt mit anderen Initiativen, wie Wilde Wiese oder Sternenpark Wendland. Unser Programm ist noch etwas löchrig, das wollen wir ausbauen.“

Conradt steht am Elbufer, ­inmitten einer blühenden Wiese, in die Inseln und Wege gemäht wurden. In der Mitte weht die Wendland-Sonne, die rostroten Klangschalen des gleichnamigen Parks sind frei begehbar, Fähre „Tanja“ fährt zwischen den Ufern hin und her. Eine wetterfeste Fotoausstellung zeigt Momente der Seenotrettung im Mittelmeer. Am Elbufer stehen zwei Liegen im hohen Gras, die einladen, den nächtlichen, kaum durch Licht getrübten Sternenhimmel zu genießen. „Wir haben diesen Bereich für den Autoverkehr gesperrt, und das wird gut angenommen“, ­berichtet Conradt. Hingucker ist heute das nagelneue knallbunte Zirkuszelt des Kinderzirkzus Lillibee, ein wahr­gewordener Traum von Grundschulleiterin Andrea Schulze, die seit 13 Jahren auf Zirkuspädagogik als wichtigem Teil ihrer Arbeit setzt. Es sind vor allem Eltern und Geschwister, die gekommen sind, um die traditionelle Aufführung am Ende des Schuljahres zu erleben. Die Mädchen und Jungen balancieren über ein Drahtseil, welches über einen Balken gespannt ist. Sie steigen sogar durch Reifen, den die Schulleiterin in den Weg hält – eine tolle Leistung. Eine Junge tanzt eine Solonummer mit einem Feuerspeer – der allerdings nicht brennt. „Das hätte ich mich in dem Alter nicht getraut“, raunt eine Mutter an­erkennend. Schulze schwört auf Zirkusarbeit. „Das ist ein Metier mit sehr langer Tradition. Der Zirkus konnte immer schon Menschen mit besonderen Talenten und aus verschiedensten Nationen ver­einen. In unserer Zirkus-AG treffen sich Kinder mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Macken. Immer ­wieder sind wir und die Zuschauer begeistert, wie die Kinder mutiger, geschickter und einfallsreicher werden.“ Am Ende kreist der Hut. „Die Hutkasse brachte letztes Mal erstaunliche 400 Euro für die Flüchtlingshilfe in Neu Darchau“, freut sich Schulze.

Avatar-Foto

Redaktion Kiebitz 05841/127 422 vogt@ejz.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert