Weißer Ring sucht Ehrenamtliche – Karen Ritter-Eggert möchte netzwerken
rs Hitzacker. Wer einer Straftat zum Opfer fällt oder Kriminalität und Gewalt im persönlichen Umfeld erfährt, hat es schwer: Oft bestehen bedrückende Probleme, ohne dass die Betroffenen eine Ahnung haben, wie man sie angehen soll. Das Eintreten für diese Betroffenen ist neben der direkten persönlichen Hilfe für die Geschädigten und ihre Familien sowie der Kriminalitätsvorbeugung ein Satzungsziel des Weißen Rings (WR), der 1976 aus der Taufe gehoben wurde. Rund 44 000 Mitglieder zählt der gemeinnützige Verein. Neben den gut 120 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den 18 Landesbüros und der Bundesgeschäftsstelle in Mainz setzen sich etwa 2 900 Ehrenamtliche bundesweit vor Ort mit Rat und Tat, schnell, direkt und kostenfrei auf Augenhöhe aktiv ein: Sie engagieren sich vielfältig: in der Opferhilfe vor Ort, am Opfer-Telefon oder in der Onlineberatung wie auch in der Kriminalprävention, für das Fundraising oder die Aus- und Weiterbildung. Eine davon ist die Hitzackeranerin Karen Ritter-Eggert, die aufgrund persönlicher Erfahrungen bereits als Schülerin Mitglied des Weißen Rings wurde. Eher passiv – bis zu einem Aufruf 2022, als der WR Ehrenamtler suchte und die 58-jährige Frührentnerin für sich eine sinnstiftende Tätigkeit für das Allgemeinwohl suchte. Zunächst erhielt sie das notwendige Rüstzeug. „Bei mindestens drei Opferfällen gilt es, zu hospitieren. Zudem muss man zwei Grundseminare belegen“, berichtet die engagierte Frau, die erst Rechtsanwaltsgehilfin lernte und dann BWL in Lüneburg studierte, wo anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Später leitete sie den „Treffpunkt Job“ in Dannenberg und danach eine Buchhandlung in Hitzacker, bis sie im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit bei der metronom Eisenbahngesellschaft tätig wurde. Letztere Kenntnisse möchte sie im Sinne des WR nun vorrangig bei der Unterstützung des Lüchow-Dannenberger WR-Außenstellenleiters Horst Göbel einbringen. „Mein Ziel ist es, mit bestehenden Organisationen vor Ort, die ähnliche Ziele verfolgen, zum Wohle der Betroffenen zu netzwerken.“ Auch möchte Karen Ritter-Eggert, die mit den Außenstellen in Uelzen und Lüneburg kooperiert, den WR, der weiterhin nach – vor allem jüngeren – Ehrenamtlichen sucht (Voraussetzung ist ein erweitertes Führungszeugnis), regional bekannter machen. Gleichsam ist für sie vorrangig, Betroffenen schnell und unbürokratisch kompetenten Rat und praktische Hilfe zukommen zu lassen – „möglichst binnen 24 Stunden“, so Ritter-Eggert, die auch im Leserbeirat der Elbe-Jeetzel-Zeitung aktiv ist.
„Unser Portfolio ist wie unsere Möglichkeiten enorm.“ Vom Handtaschendiebstahl über Stalking und Betrug bis hin zu schwerwiegenden Gewaltdelikten reicht die Palette. Die Hilfen umfassen neben Aufklärung und Prävention zahlreiche konkrete, auch finanzielle Möglichkeiten. Bei Letzterem trifft man sich nach dem Sechs-Augen-Prinzip (zwei WR-Ehrenamtliche) an einem geschützten Ort, um sich diskret zu beraten.
Infos gibt es bei Horst Göbel unter (01 51) 55 16 47 95 respektive unter goebel.horst@mail.weisser-ring.de oder bei Karen Ritter-Eggert unter (0 15 22) 6 50 31 90 oder ritter-eggert.karen@mail.weisser-ring.de. Die Internetadresse lautet www.weisser-ring.de.