DLRG Dannenberg: viele neue Wasserratten
bv Dannenberg. Leonie Rogge ist glücklich. Stolz nimmt sie ihre Urkunde und ihr Abzeichen, das Seepferdchen, aus der Hand von DLRG-Trainerin Rosie Reinert entgegen. Die 10-Jährige hat es endlich geschafft: „Seit vier Jahren versucht sie, schwimmen zu lernen. In diesem Jahr ist es ihr endlich geglückt“, berichtet ihre Mutter Martina. Leonie ist eine von 27 Kindern und Jugendlichen, die im laufenden Jahr in Dannenberg Schwimmen gelernt haben. Ihnen allen wurden vergangene Woche während einer Feierstunde im DLRG-Vereinsheim gegenüber des Freibades ihre Abzeichen überreicht.
Aber die DLRG-Ausbilder konnten zahlreiche weitere Urkunden aushändigen: 30-mal wurde das Bronzeabzeichen in Dannenberg 2022 absolviert, 16-mal Silber und 17-mal das Deutsche Schwimmabzeichen in Gold. 13 Juniorretter konnten erfolgreich im Freibad ausgebildet werden, 16-mal wurde der Deutsche Rettungsschwimmer in Bronze absolviert, 17-mal dieselbe Auszeichnung in Silber. „Silber berechtigt unter anderem dazu, Schulklassen beim Schwimmen auf Ausflügen zu begleiten oder DLRG-Rettungsstationen an Nord- und Ostsee zu besetzen“, teilt Gregor Szorec mit. Szorec und seine Frau, die Ärztin Jenny Borowiak, sind die einzigen lizenzierten DLRG-Lehrscheininhaber in Dannenberg, erklärt der 54-Jährige. „Aber wir können uns auf ein hoch motiviertes und tolles Team verlassen.“ Dementsprechend gut fällt die Jahres-statistik der DLRG für 2022 aus. „Das sind 136 Prüfungen, die wir in Dannenberg erfolgreich abnehmen konnten. Zuvor haben wir die Prüflinge, Kinder und Erwachsene, trainiert“, betont Szorec. Einziger Wermutstropfen: „Wie in jedem Jahr verlassen uns einige Nachwuchskräfte zum Herbst: Sie gehen zur Ausbildung oder zum Studium und verlassen den Landkreis.“
Das Seepferdchen sei nur der erste Schritt: „Es gibt ein wenig Sicherheit, dass die Kinder nicht sofort untergehen. Sicher schwimmen können die meisten dann noch nicht. Das ist erst mit dem Bronze-Abzeichen nachgewiesen, dem früheren Freischwimmer“, erläutert Szorec.
Auch hier gab es eine besondere Ehrung auf dem Gelände des DLRG-Heimes: Der zwölfjährige John Suhr aus Dannenberg war Nichtschwimmer – bis zu diesem Jahr. „Nicht nur hat er das Seepferdchen geschafft – er hat gleich Bronze absolviert“, berichtet seine Trainerin Rosie Reinert stolz. Und? Was sagt sie zur aktuellen Tendenz, Bäder aus Energiegründen zu schließen? „Das finde ich ganz schlimm. Das ist ein No-Go! In der Folge werden immer mehr Kinder nicht schwimmen können“, sagt Reinert. Seit über 25 Jahren bringt sie Nichtschwimmern das Schwimmen bei. „Das beste Beispiel war die Grundschule Dannenberg, deren dritter Jahrgang mit 24 Kindern, die nicht schwimmen konnten, zur Schwimmwoche kam. Einige haben jetzt ihr Seepferdchen geschafft. Ich kann nicht verstehen, wieso Eltern nicht mit ihren Kindern zum Schwimmen gehen.“