Blau- oder Bickbeere

Notiert von Undine Stiwich

lk Lüchow. Früher wie heute wächst sie in den Wäldern – die Bickbeere oder Blaubeere, die derzeit Saison hat. Sie macht nicht nur die Zähne blau, sie wurde vor 100 Jahren zusammen mit Essig und Alaun zum Blaufärben von Kleidungsstücken und Decken benutzt.

Darüber hinaus lieferte sie unseren Großmüttern ein gutes Hausrezept gegen Durchfall, wie Lüchows Stadtarchivarin Undine Stiwich berichtet: „60 Gramm getrocknete Beeren, ein Viertel Liter guten rothen Wein, 10 Gramm Kandiszucker zu einem dünnen Brei zerkochen. Hiervor läßt man alle zwei Stunden zwei Eßlöffel voll nehmen. Dieser Saft ist so heilsam, daß er selbst Säuglingen verabreicht werden kann, jedoch nur einen halben Teelöffel voll“, liest sie aus einem Buch zur Zubereitung von Hausmitteln, erschienen Ende des 19. Jahrhunderts.

„Auch gebrauchte man die Abkochung selbst gegen Ruhr und auch als Präservativ gegen die Cholera.“

„Die Hausfrau sollte nicht versäumen, alle Jahr einen Vorrath von Beeren zu trocknen“, hieß es im Jahr 1883. Und auch heute ist für den, der etwas für seine schlanke Linie tun will, eine Blaubeer-Kur richtig, denn die Blaubeere besteht zu 84 Prozent aus Wasser, informiert Stiwich. So enthalten 100 Gramm Blaubeeren nur 37 Kilokalorien. Was der Frucht an Kalorien fehlte, gleiche sie durch Reichtum an Mineralstoffen aus, 100 Gramm enthalten 13 Milligramm Kalzium, 65 Milligramm Kalium und 11 Milligramm Phosphor. „Somit gehört die Bickbeere zu den gesundesten Früchten überhaupt“, meint Stiwich.

Aufn.: EJZ-Archiv

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