Im Parkhotel setzt man auf Zukunft
rs Hitzacker. Es sei letztlich eine Investition in die Zukunft, beschreibt Hotelier Wieczorek seine innovative Idee. „Die jungen Leute müssen dranbleiben.“ Fachkräfte in der Gastronomie zu bekommen, gestalte sich ohnehin schwer. Nicht von ungefähr beschäftige er seit Jahren Auszubildende, die aus dem Ausland stammen, „weil nachgewiesenermaßen zu wenig Interessenten aus dem Inland kommen“. Für diese, die aufgrund ihrer Herkunft keinen Anspruch auf BAföG oder ähnliche Förderungen haben, zahlt das Parkhotel zudem die Wohnungen. Der Aufwand, den Wieczorek für seine Azubis betreibt, hält er für absolut angemessen, sei er doch „sehr zufrieden mit ihren Arbeitsergebnissen“. Nur mit gut ausgebildeten Kräften sei man langfristig für künftige Herausforderungen gewappnet. Daher spare er auch nicht am Materialeinsatz bei den „Trainingsfreitagen“. So gab es vergangene Woche ein Drei-Gänge-Menü, das inhaltlich deutlich über dem Standard lag: unter anderem mit fangfrischem Buntbarsch an Bärlauchsauce und einer Crêpe Suzette mit selbstgemachtem Mohneis. Zudem halte der Umgang mit jungen Menschen ihn selbst jung, verrät Wieczorek.
Für die „Trainingsfreitage“ erhalten die Azubis Wochenaufgaben. Diese beinhalten neben dem Einkauf, der Zubereitung und dem Anrichten auch das intensive Wissen um die verwendeten Lebensmittel.
„Jüngst kochten die Auszubildenden etwa Coq au Vin. Es sind oft spezielle Gerichte, für die man besondere Kenntnisse benötigt“, berichtet Küchenchefin Liane Gradowski. „Die ,Trainingsfreitage‘ sind ein absoluter Glücksfall für die Auszubildenden.“ Wenn die Saison einmal richtig losgeht, dann benötige man das Wissen, habe aber nicht die Zeit, sich individuell und in Ruhe auf die Situation vorzubereiten.
Investitionen in Ausbildung und in Substanz
Und dass die Saison starten wird, davon ist Peter Wieczorek überzeugt. Er hofft auf den Sommer, setzt vor allem im Juli/August auf die Veranstaltungskombination aus Sommerlichen Musiktagen und der verlegten Kulturellen Landpartie. Derzeit bewege man sich etwa bei einem Umsatz von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau. Der Großteil der 90 Zimmer – davon 18 Einzelzimmer, 70 Doppelzimmer und 2 Appartements – steht leer.
Doch Corona-Lethargie ist nicht Wieczoreks Sache. Auch deshalb ließ er sämtliche Tische und Stühle im inneren Restaurantbereich aufarbeiten und dort einen neuen Fußboden verlegen. Zudem wurden in dem Haus am Kurpark sämtliche Toiletten saniert und modernisiert.
Übrigens: Zu Spitzenzeiten, nach der Wende, beschäftigte das Hitzackeraner Parkhotel sogar 15 Azubis. Und für den Ausbildungsstart in diesem Spätsommer werden noch einige gesucht.