Albert Wolter führt mit seinem Gespann durch die Heide

Geschichte von der Kutsche aus

bm Trebel. Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen auftauchen und die Tage länger werden, ist emsiges Hufgetrappel auf den Trebeler Straßen in Richtung Nemitz zu hören. Dann nämlich beginnt die Saison für Heidekutscher Albert Wolter. Auch die Pferde scheinen sich zu freuen, dass es nach der Winterpause wieder losgeht. Und was für Ross und Kutscher Alltag ist, das ist für viele, die eine Kutschfahrt bei Wolter buchen, ein echtes Erlebnis, fernab von der Hektik des Alltags. Treffpunkt ist am Nemitzer Heidehaus und von dort geht es dann auch direkt in die Heide. Neben dem Natur­erlebnis erfährt man dann auch ganz nebenbei alles über die Entstehung der Heide, wie groß das Gebiet ist und welche Pflegemaßnahmen notwendig sind, um diese besondere Form der Natur zu erhalten, wie Wolter es selbst beschreibt.

„Ich finde, das gehört einfach dazu. Ein Gast sagte einmal zu mir: ‚Wie schön, dass ihr die Heide extra für uns Touristen angesät habt‘. Solche Fragen kommen, aber wenn man von weiter her kommt, kann man so etwas auch nicht wissen.“ Wolter hatte schon Besucher aus Süddeutschland und sogar aus Schweden auf seiner Kutsche zu Gast.

Eine große Karte hat der einstige Landwirt ebenfalls auf seiner Kutsche dabei, die den Gästen einen Überblick über das Areal verschafft. Auch die Geschichte vom großen Waldbrand erzählt er gern. Wenn es passt, dann kommt auch der Heideschäfer Werner Meinicke dazu, zeigt seine Heidschnuckenherde und erklärt seine Arbeit. Über seinen Freund, den Schäfer, sei er überhaupt erst zur Kutschfahrerei gekommen. „Werner habe ich vor etwa zwanzig Jahren kennengelernt. Er hat damals die Kutsche und die Gespanne mitgebracht. Ihm wurde das irgendwann zu viel und er fragte mich, ob ich das übernehmen wolle.“ In Bockleben hat Wolter dann seinen Kutschfahrschein gemacht und viel über seine Kaltblüter gelernt.

Seine Kutsche mit der Vierradbremse müsse zudem jedes Jahr zum TÜV und auch die Kreistierärztin Dr. Birgit Mennerich-Bunge komme regelmäßig zur Kontrolle der Pferde.

Mit Sohn Andreas hat er nun Verstärkung. „Der hat daran genauso viel Spaß wie ich und wir wechseln uns nun ab.“

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